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Homophobie im Bundestagswahlkampf 2013
BIG-Partei: Plakate gegen die Homo-Ehe
- 16. September 2013 3 Min.

Eines von mehreren BIG-Plakaten gegen eine Gleichstellung der Homo-Ehe in Bonn-Bad Godesberg.
Die kleine islamische Partei setzt nicht zum ersten Mal auf ein homophobes Motiv.
Die von Migranten gegründete Kleinstpartei BIG setzt im Bundestagswahlkampf auch auf Homophobie: So sind jetzt Plakate aufgetaucht, auf denen per Ungleichheitszeichen und Fotos erklärt wird, dass ein schwules Paar etwas anderes sei als ein heterosexuelles. Dazu heißt es auf dem Plakat: "Jedes Kind hat ein Recht auf Vater und Mutter."
Vermittelt wird, dass für das Hetero-Paar nur die BIG-Partei eintrete, während es bei dem schwulen Paar SPD, Grüne, FDP, Linke und Piraten seien. Nur die CDU fehlt, wohl aus gutem Grund.
Zur Bundestagswahl tritt das "Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit" in diesem Jahr erstmals an, in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Seit der Parteigründung 2010 erhielt die Partei bei mehreren Landes- und Kommunalwahlen allerdings nie mehr als 0,5 Prozent der Stimmen. Bereits bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011 nutzte das Bündnis Homophobie, als es auf einem Flugblatt vor einem "Schulfach 'schwul'" warnte (queer.de berichtete).
Parallelen zur AfD
Mit der künstlichen Empörung über einen Aufklärungskoffer stand die BIG-Partei allerdings nicht alleine: Zunächst hatte sich die Springer-Presse darüber aufgeregt, dann Katholiken wie k-tv-Chefredakteur Martin Lohmann auf der Webseite "Freie Welt" oder die ebenfalls in Talkshows gern gesehene Hedwig Freifrau von Beverfoerde als Sprecherin der "Initiativ Familienschutz" (queer.de berichtete).
Die Nachrichtenseite und Initiative werden von Sven von Storch verantwortet, dem Ehemann der konservativen Aktivistin Beatrix von Storch, die auf Platz 2 der Berliner Landesliste der AfD in den Bundestag kommen könnte, sollte es die Partei auf über fünf Prozent schaffen. Von Storch, die auf ihrer Wahl-Homepage das Thema Homosexualität nur unter ferner liefen aufgreift, hatte vor wenigen Wochen den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz aufgefordert, vor Grünen und Piraten wegen deren Einsatzes für die Homo-Ehe zu warnen (queer.de berichtete).
Homophober Werbespot der PBC
Lässt man das öffentliche Nein von Kanzlerin und Union zu einer Gleichstellung beiseite, betreibt allerdings die Partei Bibeltreuer Christen derzeit den lautesten homophoben Walkampf – dank eines Spots, der auch im Fernsehen ausgestrahlt wird.
In dem Werbefilm ist ein Kind zu sehen, dass von zwei Männern durch einen Park geführt wird – dazu wird der Spruch "und so haben Mann mit Mann Schande getrieben" eingeblendet. Später sagt das Mädchen: "Aber ich brauche doch Papa und Mama" (queer.de berichtete). Mehr als 0,1 Prozent erzielte aber auch die PBC nie bei einer Bundestagswahl.
In der ARD-Dokumentation "Der Kampf der Kleinen" waren in der letzten Woche sowohl Aktivisten von BIG als auch PBC zu sehen, die homosexuellenfeindliche Statements in die Kamera gaben. Der BIG-Parteivorsitzende Haluk Yildiz sagte zwar, man habe kein grundsätzliches Problem mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, sei aber gegen eine Gleichbehandlung. Der Schatzmeister der Partei kam bei dem Thema aber schnell auf Kindesmissbrauch zu sprechen (queer.de berichtete). (nb)















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