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  • 27. September 2013 8 2 Min.

US-Außenminister John Kerry: Die Gleich­behandlung von Homo­sexuellen ist wichtig für die Demokratie (Bild: americanprogressaction / flickr / by-nd 2.0)

Auf höchster Ebene haben eine Handvoll Länder bei den Vereinten Nationen gefordert, die Kriminialisierung von Homosexuellen zu beenden – mit dabei war auch US-Außenminister John Kerry.

Eine Gruppe von zehn Staaten sowie Vertreter der Europäischen Union haben bei einem einstündigen Treffen am Donnerstag im UN-Gebäude von New York die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen aufgefordert, die Verfolgung von Schwulen, Lesben und Transgendern zu beenden. Das Treffen fand auf Außenministerebene am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen statt. Es ist die bislang hochrangigste Initiative zu diesem Thema auf UN-Ebene.

In einer gemeinsam verabschiedeten Erklärung heißt es: "Diejenigen, die lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender sind, müssen die selben Menschenrechte erhalten wie jeder andere auch." Die Erklärung beschreibt die Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen als "Tragödie". "Millionen von Menschen" würden grundlos verfolgt und mit Gefängnis oder gar der Todesstrafe bedroht. Daher müssten alle Staaten diskriminierende Gesetz abschaffen, gegen Hass-Verbrechen vorgehen sowie Diskriminierungsgesetz mit den Merkmalen "sexuelle Orientierung" und "Geschlechtsidentität" erlassen.

Deutschland hat sich an dem Treffen nicht beteiligt. Stattdessen haben Minister aus Argentinien, Brasilien, Frankreich, Kroatien, den Niederlanden, Norwegen und den Vereinigten Staaten teilgenommen sowie Top-Diplomaten aus El Salvador, Japan, Neuseeland und der EU.

Lage in Teilen Afrikas und Osteuropas verschlimmert

UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay kritisierte während des Treffens, dass sexuelle Minderheiten noch immer benachteiligt werden würden: "Es geht nicht eine Woche vorbei, in der mein Büro keine Berichte über brutale Gewalt und Einschüchterung, Belästigung durch die Polizei und weitverbreitete diskriminierende Behandlung bekommt", sagte Pillay. Zwar gebe es einige Fortschritte, in manchen Ländern Osteuropas und Afrikas werde die Lage für Schwule und Lesben aber schlimmer.

US-Außenminister John Kerry sieht den Kampf für Homo-Rechte als Grundsatzfrage an, wie er nach dem Treffen erklärte: "Die Gleichstellung von LGBT ist der einzig richtige Weg. Nur so können Demokratie und Menschenrechte weiterentwickelt werden." Man müsse eine "deutliche Botschaft" an andere Länder senden. (dk)

-w-

#1 goddamn liberalAnonym
  • 27.09.2013, 15:50h
  • Es ist eine Schande, dass das Täterland Deutschland mit Herrn Westerwelle (FDP) nicht vertreten ist.

    Ein Wunder ist es nicht.
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#2 LucaAnonym
  • 27.09.2013, 16:20h
  • Bravo!

    Hoffentlich hat diese Initiative Erfolg!
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#3 HinnerkAnonym
  • 27.09.2013, 16:24h
  • Dass auch in Ost-Europa die Lage für Schwule und Lesben schlimmer wird, ist leider wahr. Auch bei EU-Mitgliedern...

    Soviel zur Theorie der naiven EU-Politiker, diese Staaten würden durch eine EU-Mitgliedschaft liberaler werden.

    Das Gegenteil ist der Fall: weil sie jetzt die Mitgliedschaft schon haben und es gegen Homophobie keine Sanktionsmöglichkeiten der EU gibt (da die Osterweiterung wenige Monate vor der geplanten Verfassung kam und diese deshalb gescheitert ist) können sie jetzt ungeniert noch homophober werden...

    Wenn die EU da nicht sehr bald eine Lösung findet (ist schließlich ihr eigener Fehler), dann wird dieser historische Fehler noch die EU zum Scheitern bringen. Mit allen dramatischen Folgen, die das auch für die Wirtschaft haben wird...

    Aber wahrscheinlich werden die Politiker wieder mal erst dann aufwachen, wenn es längst zu spät ist!
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