Die Kölner Christmas Avenue eröffnete im letzten Jahr erstmals die Pforten - und war immer rappelvoll
Kölns erster schwul-lesbischer Weihnachtsmarkt wird dieses Jahr zum zweiten Mal seine Pforten öffnen – und wächst rasant. Auch München, Hamburg und Frankfurt bereiten ein rosa Fest vor.
Auch wenn das T-Shirt-Wetter noch nicht ganz vorbei ist, so startet bald wieder die Vorweihnachtszeit. In mehreren Städten dürfen sich Schwule und Lesben wieder auf einen zielgruppengerichteten Weihnachtsmarkt freuen: So wird die Kölner "Christmas Avenue" dieses Jahr zum zweiten Mal stattfinden. Los geht es am 25. November. Wie die Veranstalter am Dienstag bekannt gaben, wird die Marktfläche am Rudolfplatz erweitert, so dass fast doppelt so viele Stände ihre Waren präsentieren können. Neu sind unter anderem ein Stand für Keramikdesign, ein XXL-Stand mit heißen Christmas-Cocktails und eine eigene Hütte für weihnachtliche Hunde-Accessoires.
Außerdem soll die Bühne am Fußenende des Marktes an der Schaafenstraße platziert werden, um noch mehr Besucher für das Showprogramm mit Lokalprominenz zu erwärmen. Die Avenue wird dieses Jahr schon ab 12 Uhr Glühwein und Co. anbieten. Im vergangenen Jahr ist der Markt von mehr als 120.000 Menschen besucht worden.
"Winter Pride", "Pink Christmas", "Rosa Weihnacht"
Stand beim "Winter Pride" in Hamburg
In der Hamburger Langen Reihe wird der "Winter Pride" wieder am 28. November seine Pforten öffnen. Bereits ab dem 25. November lädt die Münchener Szene wieder ins Glockenbachviertel zur "Pink Christmas". Das Maskottchen für die Veranstaltung ist auch in diesem Jahr wieder der Travestiestar Gene Pascale. Zudem findet nach Angaben von "Frankfurt Tourismus" wieder die "Rosa Weihnacht" am Rande des zentralen Weihnachtsmarktes in der Bankenstadt statt. Hier werden am 27. November die Stände eröffnet.
Im vergangenen Jahr sorgten die schwul-lesbischen Weihnachtsmärkte auch für Kritik unter Konservativen und christlichen Aktivisten. So beklagte im vergangenen Jahr der Frankfurter Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, dass "Homosexuelle ausgerechnet auf dem Weihnachtsmarkt in besonderer, räumlich sogar abgesonderter Weise präsent sein sollen" (queer.de berichtete). Christliche Portale nahmen die Kritik auf.
Außerdem machte sich die ARD-Talkshow "Hart aber fair" in einem Bericht über den schwul-lesbischen Weihachtsmarkt in Köln lustig. In der Sendung erklärte die katholische Aktivistin Birgit Kelle, sie fühle sich "provoziert", weil Homosexuelle zur Weihnachtszeit auf diese Art in der Öffentlichkeit auftauchten; der Theologe Martin Lohmann warnte in der selben Sendung vor einem "homosexuellen Hype" (queer.de berichtete). (dk)