Im absolutistisch regierten Saudi-Arabien wird "unzüchtiges Verhalten" mit einer strikten Auslegung der Scharia verfolgt
Weil Männer miteinander getanzt haben, müssen sie bis zu zehn Jahre in den gefürchteten saudischen Gefängnissen verbringen.
Ein Strafgericht in der saudi-arabischen Großstadt Buraidah hat vier junge Männer verurteilt, weil sie gemeinsam nackt auf dem Dach eines Autos getanzt haben. Der "Haupttäter" erhielt zehn Jahre Haft und 2.000 Peitschenhiebe, meldet "Gulf News". Der nicht namentlich genannte Mann muss außerdem 50.000 Saudi-Rial (rund 10.000 Euro) Geldstrafe für den "unzüchtigen Akt" bezahlen, der sich im Winter während eines Jugend-Camps zugetragen haben soll.
Drei weitere Männer wurden wegen Teilnahme an dem Tanz ebenfalls verurteilt: Sie erhielten Haftstrafen zwischen drei und sieben Jahren plus 500 bis 1.200 Peitschenhiebe. Außerdem wurde das Auto konfisziert, auf dem die "Tat" stattgefunden haben soll.
Zeitungsberichten zufolge hat ein im Internet aufgetauchtes Video des "offen unmoralischen und dekadenten Verhaltens" die Verfolgung der Männer ausgelöst. Zwei der Verurteilten sollen Sicherheitsbeamte gewesen sein, die "eigentlich die Sicherheit des Landes und die Werte und Traditionen des Islams" verteidigen sollten, so die Zeitung "al-Sharq".
In Saudi-Arabien wird "unzüchtiges Verhalten", insbesondere Homosexualität, scharf verfolgt. Als selbst ernannter Gottesstaat hat das Land eine extremistische Auslegung der Scharia in der Landesverfassung verankert. Auf Homosexualität steht daher im Höchstfall die Todesstrafe, meist durchgeführt durch öffentliche Enthauptung. Die saudische Regierung erklärte, dass gewöhnlich nur "Kinderschänder" hingerichtet werden würden. Diese Angaben können allerdings nicht von unabhängigen Quellen bestätigt werden. Ob und wie häufig Homosexuelle verfolgt werden, ist unklar.
Es ist nicht bekannt, ob im Land eine schwul-lesbische Subkultur existiert, da das gesellschaftliche Leben aufgrund rigider Religionsvorschriften stark eingeschränkt ist. So sind Bars, Nachtclubs und Kinos sind illegal. Eine islamische Religionspolizei, das so genannte "Komitee für die Verbreitung von Tugendhaftigkeit und Verhinderung von Lastern", überwacht praktisch alle Bereiche des gesellschaftliche Lebens. Außerdem gilt die Privatsphäre im Land als nicht schützenswert. (dk)
Ohne deren Öl wären das arme Schlucker, die nichts zu melden hätten und dann kämen die nicht auf solche Gedanken, Unschuldige Menschen zu internieren, zu foltern, zu töten, etc.