Dallin Oaks will alle mormonischen Gläubigen in der Ablehnung von Homosexualität auf Linie bringen
Mit ihrer Finanzmacht wehrt sich die Mormonenkirche seit Jahren gegen Homo-Rechte. Jetzt behauptet ein Kirchenführer sogar, dass Gott die Homo-Ehe für alle Ewigkeit als unmoralisch ansieht.
Mormonen können nicht gleichzeitig gläubig sein und die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Eherecht unterstützten. Das hat Dallin Oaks, ein Mitglied im mormonischen Führungsgremium "Kollegium der Zwölf Apostel", am Sonntag bei einer Kirchen-Konferenz in Salt Lake City erklärt, berichtet die Regionalzeitung "Tribune".
Die erste Pflicht eines jeden Mormonen sei es, Gott zu dienen, sagte der 81-Jährige. Er dürfe dabei nicht homosexuelle Verhaltensweisen "dulden oder Gesetze rechtfertigen, die diese erlauben", so Oaks. "Anders als andere Organisationen, die ihre Grundsätze oder ihre Doktrin ändern können, sind unsere Grundsätze von den Wahrheiten hergeleitet, die Gott als unveränderlich erklärt hat". Menschliche Gesetze könnten nicht "moralisch machen, was Gott für unmoralisch erklärt hat".
Die Mormonenkirche ist in den vergangenen Jahren für ihre Unterstützung von Homo-Gegnern kritisiert worden, die Referenden gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben in verschiedenen Bundesstaaten gestartet haben. Der größte Erfolg war die vorläufige Abschaffung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Kalifornien im Jahr 2008 (queer.de berichtete). Diese wurde aber rund fünf Jahre später vom US Supreme Court aufgehoben (queer.de berichtete).
Oaks hält US-Christen für verfolgte Gruppe
Oaks ist seit 1984 Mitglied des kirchlichen Führungszirkels. Zuvor war der Jurist Präsident der mormonischen Brigham Young University und Richter am Supreme Court von Utah. Er ist bereits in der Vergangenheit mit homophoben Äußerungen aufgefallen. So behauptete er 2009, dass Christen wegen ihres Widerstandes gegen Homosexuelle heute genauso diskriminiert werden würden wie schwarze Amerikaner in den 1960er-Jahren (queer.de berichtete). Der Satz stieß damals auf heftige Kritik, auch wegen der eigenen rassistischen Vergangenheit: So durften Schwarze bis 1978 in der Mormonenkirche wegen ihrer Hautfarbe keine Priester werden.
Die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" gehören weltweit rund 15 Millionen Menschen an, davon rund die Hälfte in den Vereinigten Staaten. Im US-Bundesstaat Utah stellt sie die Bevölkerungsmehrheit und beeinflusst die Politik entscheidend mit. (dk)
Religion halt.
Zitat:
"Anders als andere Organisationen, die ihre Grundsätze oder ihre Doktrin ändern können, sind unsere Grundsätze von den Wahrheiten hergeleitet, die Gott als unveränderlich erklärt hat"
Ich würde das "organisierten Größenwahn" nennen. Selbst zu glauben, dass man weiß, was Gott will.
Ein bisschen Sarkasmus darf da ruhig sein: Nebenbeibemerkt: Ich weiß übrigens GANZ GENAU, dass Gott es für unveränderlich erklärt hat, diese Bekloppten in eine Psychatrie einzuweisen und auf der ganzen Welt die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Und jetzt?
Kann man Menschen, die an einem solchen Größenwahn leiden, überhaupt noch für voll nehmen?! Mir fällt das immer schwerer. Ich schaffe es kaum noch solche Menschen ernst zu nehmen.