Britney Spears ließ sich ihr neues Video zum Song "Work Bitch" über sechs Millionen Dollar kosten
Eine laxe Äußerung der "Oops, I did it again"-Sängerin sorgt in der US-Szene für Aufregung. Blogger fragen sich, ob sie ehrlich ist oder nur "Gay Marketing" betreibt.
Popsängerin Britney Spears hat am Montag in einem Interview erklärt, dass ihre Musik auch von schwulen Freunden inspiriert werde. Sie antwortete im Radiosender KMVQ in San Francisco auf die Frage, wie Schwule ihr künstlerisches Schaffen beeinflussen: "Viele meiner Haarstylisten und von meinem Beauty-Team sind schwul und ich hänge viel mit Schwulen herum und denke einfach, dass sie bezaubernd und lustig sind".
Unter Szene-Bloggern führte die Äußerung zu gemischten Reaktionen. Spears stand bereits vor der Veröffentlichung ihres Songs "Work Bitch" vergangene Woche in der Kritik. Der queere Rapper Mykki Blanco kritisierte etwa via Twitter: "Der Song ist nicht 'Gay Pride', sondern 'Gay Marketing'. Er ist nur dazu da, dass ihr Schwuchteln auf Ecstasy Müll bis sechs Uhr morgens hören könnt."
Vimeo | "Work Bitch": Britney bei der Arbeit
Slate: Szene verhält sich heuchlerisch
Britney Spears in einer Gastrolle in der Serie "Will & Grace" (2006): Sie spielte eine fundamentalistische Christin, die heimlich lesbisch war (Bild: NBC Universal)
Im Online-Magazin "Slate" wird dagegen bemängelt, dass sich viele in der Szene heuchlerisch gegenüber Diven wie Britney Spears verhalten: "Wir sollten nicht so tun, als ob wir nicht mitschuldig an diesen Beziehungen sind". Wörter wie "bitch" würden von der Szene angenommen – und Schwule hätten in der Öffentlichkeit schon lange offen für Stars wie Madonna und Joan Rivers geschwärmt und so ihre eigenen Klischees geschaffen.
Spears wurde bereits 2009 vom amerikanischen Homo-Sender Logo als ultimative Schwulenikone geehrt (queer.de berichtete). Sie hatte sich damals bereits öffentlich für die Ehe-Öffnung für Schwule und Lesben ausgesprochen.
Trotz privater Probleme gehört sie zu den erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten: Im Alter von 31 Jahren hat sie bereits mehr als 100 Millionen Alben verkauft. Laut "Forbes" war sie im vergangenen Jahr mit Einnahmen in Höhe von 58 Millionen US-Dollar die bestbezahlte Sängerin der Welt. Schwule Bars sind inzwischen ohne Spears-Songs kaum noch vorstellbar.
Unter Diven spielt nicht nur Britney mit Schwulenklischees. So erklärte die 80-jährige Schauspielerin Joan Collins ("Denver-Clan") in der neuesten Ausgabe des "Out"-Magazins: "Ich denke, Schwule lieben glamouröse Frauen und ich denke auch, dass ich glamourös bin". (dk)