Die Entschuldigung von Guido Barilla auf Facebook und Co. war nicht genug
Guido Barilla setzt die Entschuldigungstour wegen seiner homophoben Äußerungen fort: Am Montag hat sich der Chef des italienischen Nudelherstellers mit Vertretern von fünf LBGT-Organisationen getroffen.
Das zweistündige Gespräch fand im Büro des Politikers und Aktivisten Franco Grillini im norditalienischen Bologna statt. Grillini ist der Gründer von Arcigay und jetzt Abgeordneter im Regionalparlament. Außerdem waren Vertreter der Gruppen ArciLesbica, Equality Italia, Famiglie Arcobaleno und Gaynet anwesend.
Grund für das Treffen ist ein Radiointerview von Guido Barilla vor zwei Wochen, in dem der 55-Jährige erklärt hatte, dass seine Firma Schwule und Lesben daher grundsätzlich als Werbeträger ablehnt (queer.de berichtete). Er begründete das damit, dass sein Konzern "eine etwas andere Kultur" habe und die "heilige Familie" unterstütze.
Barilla habe laut Grillini bei dem Treffen zugesagt, dass er ihnen einen Vorschlag unterbreiten werde, um die Irritationen aus der Welt zu schaffen, berichtete die Zeitung "La Repubblica". Möglich sei etwa eine Werbekampagne mit schwulen oder lesbischen Figuren. Man werde zu gegebener Zeit ein weiteres Treffen mit Guido Barilla abhalten.
Laut Grillini hat sich Barilla während des Treffens mehrfach für seine Aussagen entschuldigt. Er habe auch gesagt, dass der Konzern sich insbesondere vor einem Boykott im nordamerikanischen Markt fürchte, in dem Barilla derzeit intensive Werbung betreibt.
Auf der US-Facebookseite des Konzerns tobt derweil ein regelrechter Kulturkampf, nachdem sich der Firmenchef dort via Video bei den Kunden entschuldigt hatte (queer.de berichtete). Manche Homo-Gegner wollen wegen der Entschuldigung Barilla-Produkte boykottieren. So schreibt eine Userin: "Ich bin hetero, eine Christin und werde niemals mehr Barilla-Produkte kaufen". Anderen geht die Entschuldigung dagegen nicht weit genug. (dk)
Aber wie er wirklich denkt, hat er ja gezeigt...