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Versammlungsfreiheit ignoriert
Dutzende LGBT-Aktivisten in St. Petersburg verhaftet
- 13. Oktober 2013 2 Min.

Mutiger Trotz: Der Aktivist Kirill Kalugin (l.) küsst während einer Verhaftung einen Mitdemonstranten. Er hatte bereits im August ein Zeichen gesetzt, als er bei einem Einzelprotest von Soldaten umzingelt und attackiert wurde (queer.de berichtete).
Bei einem Protest am Samstag zum Internationalen Coming-out-Tag kam es auch zu Rangeleien mit Gegendemonstranten.
In St. Petersburg ist es am Samstag in einem Park wieder zu Verhaftungen von LGBT-Aktivisten und zu Gewalt gegen die Teilnehmer gekommen. Auf dem zentralen Marsfeld, in dem nach Londoner Hyde-Park-Vorbild eigentlich keine Genehmigung für Proteste benötigt werden, waren bereits im Sommer beim CSD Aktivisten verhaftet und verprügelt worden (queer.de berichtete).
Der Protest stand im Rahmen des Internationalen Coming-out-Tages. Im Vorfeld hatten die Veranstalter versucht, mit der Polizei über eine sichere Durchührung zu sprechen. Allerdings schützten die Beamten die Teilnehmer kaum vor Gegendemonstranten, die ihnen den Weg auf das Marsfeld versperrten, und setzten Versammlungsfreiheit und Demonstrationsrecht der Schwulen und Lesben nicht durch.
Fast 70 Festnahmen

Einer Teilnehmerin wurde die Regenbogenflagge entrissen
Personen aus dem orthodoxen und nationalistischen Spektrum beteten und stritten mit den Schwulen und Lesben, einige warfen Münzen auf Personen oder versuchten, ihnen die Regenbogenflagge zu entreißen. Die mutigen LGBT-Aktivisten, die teilweise von den Gegnern umzingelt wurden, ließen sich nicht von dem Protest abhalten.
Die Polizei nahm insgesamt 67 Personen fest, darunter Gegenprotestler, unschuldige Passanten und auch 23 LGBT-Aktivisten. Ihnen wurde vorgeworfen, Beamte beleidigt oder deren Befehle nicht befolgt zu haben.
Anders als beim CSD und einigen weiteren LGBT-Protesten in der Stadt wurde aber offenbar niemand verletzt. Die Veranstalter der Demonstration wollen nun rechtlich gegen die Polizei vorgehen.
Erlaubter Protest gegen Homo-Rechte

Von der Polizei gesichert fand in Samara eine Demonstration gegen Homosexuelle und Abtreibung statt
Während Proteste von Schwulen und Lesben in Russland in der Regel nicht erlaubt werden, durften am Samstag Hunderte Gegner von Homo-Rechten und Abtreibung durch die Straßen der Stadt Samara ziehen.
Die Demo unter dem Titel "Eine stabile Familie – ein starkes Russland" war von evangelisch-evangelikalen Gruppen organisiert worden. Ein Sprecher der Gruppe sagte den Medien, Schwule seien "krank im Kopf" und gehörten aus öffentlichen Ämtern und Erziehungseinrichtungen entfernt. (nb)















Da muss Russland ja denken, die Welt akzeptiere ihr Vorgehen gegen Schwule und Lesben...
Russland lässt einem gar keine andere Chance als Boykotte, denn jede Art von Diskussion, Protest, Meinungsäußerung oder auch nur schon das Tragen von Kleidung in bestimmten Farben ist ja verboten und wird bereits mit aller Brutalität im Keim erstickt.