Der Elfjährige war Schüler der Frontier Middle School in Vancouver. Er kam an einem nebligen Mittwochmorgen mit einer Waffe in die Schule
In den USA ist ein Sechstklässler verhaftet worden, weil er offenbar aus Homophobie einen Gleichaltrigen erschießen wollte.
Die Behörden in Vancouver im US-Bundesstaat Washington haben Details über die Verhaftung eines elfjährigen Schülers bekannt gegeben, der am Mittwoch festgenommen wurde, weil er eine Handfeuerwaffe und 400 Kugeln Munition in seine Schule mitgebracht hatte. Demnach habe das Kind vorgehabt, zunächst einen Mitschüler und anschließend sich selbst zu erschießen. Er war laut einem Bericht des Fernsehsenders KPTV böse auf sein geplantes Opfer, weil es einen seiner Freunde als "schwul" bezeichnet hatte.
Der Elfjährige habe Stimmen gehört, die ihm zur Tat aufgefordert hatten, heißt es weiter. Er ist am Donnerstag in einem Gericht gemeinsam mit seinen Eltern vor Gericht erschienen. Zunächst wollte die Staatsanwaltschaft das Kind wegen versuchten Mordes anklagen (in den USA ist ein Mensch von der ersten Lebenssekunde an strafmündig). Am Ende warfen die Ankläger ihm lediglich versuchte Körperverletzung, illegaler Besitz einer Waffe und Führen einer Waffe auf dem Schulgelände vor. Der Junge ist bereits von der Schule verwiesen worden.
Mutter informierte Polizei
Die Polizei hatte die Gewalttat verhindern können, weil sie von der Mutter des Elfjährigen informiert worden war. Sie hatte bemerkt, dass in der Küche Messer abhanden gekommen waren und befürchtet, dass ihr Sohn diese zur Schule gebracht haben könnte. Von der Waffe habe sie allerdings nichts gewusst.
In den letzten Tagen gab es mehrere Fälle von Kinder- und Jugendgewalt in Nordamerika. So hat am Montag ein Zwölfjähriger in Nevada mit einer Handfeuerwaffe einen Mathematiklehrer erschossen und zwei Mitschüler verletzt, bevor er sich selbst richtete. Am Mittwoch wurde ein 14-Jähriger in Massachusetts verhaftet, weil er seine Mathematiklehrerin mit einem Teppichmesser erstochen haben soll. (dk)