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Referendum angekündigt
Irland lässt Volk 2015 über Ehe-Öffnung abstimmen
- 05. November 2013 2 Min.

Vize-Regierungschef Eamon Gilmore setzt sich für die Ehe-Öffnung ein
Die irische Regierung hat am Dienstag verkündet, dass Mitte 2015 ein Volksentscheid zur Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben durchgeführt wird.
Die Abstimmung wird an einem sogenannten "Verfassungstag" stattfinden, bei dem das Volk über eine Reihe von Themen entscheiden wird, etwa über die Abschaffung des Gotteslästerungsparagrafen oder die Senkung des Wahlalters auf 17 Jahre. Bei Verfassungsänderungen muss in dem 4,5 Millionen Einwohner zählenden EU-Land ein Volksentscheid durchgeführt werden.
Die Abstimmung über die Ehe-Öffnung gilt als Sieg des stellvertretenden Ministerpräsidenten Eamon Gilmore von der sozialdemokratischen Labour-Partei, die derzeit in einer Koalition mit der konservativen Fine Gael regiert. Während die Sozialdemokraten die Ehe-Öffnung rundum befürworten, steht Fine Gael der Gleichstellung distanzierter gegenüber.
Besonders distanziert zeigt sich die Kirche: Die katholische Bischofskonferenz hatte bereits vor Monaten eine mögliche Ehe-Öffnung als "schädlich für das Gemeinwohl" bezeichnet.
Erst im April hatte der Verfassungskonvent mit großer Mehrheit empfohlen, die Ehe für Schwule und Lesben zu öffnen (queer.de berichtete). Das Gremium hatte über politische Reformen in der Republik beraten.
Die Ehe-Befürworter können in Irland mit einer deutlichen Mehrheit rechnen. Einer Umfrage vom Februar zufolge sprechen sich 73 Prozent der Bevölkerung für die Gleichstellung im Eherecht aus. Dabei wurden in dem erzkatholischen Land Homosexuelle bis vor zwei Jahrzehnten noch verfolgt: Die Republik Irland hat gleichgeschlechtlichen Sex erst 1993 legalisiert. Seit 2011 sind eingetragene Partnerschaften mit nur eingeschränkten Rechten möglich. So erhalten Homo-Paare etwa kein gemeinsames Adoptionsrecht.
In anderen gesellschaftlichen Fragen ist Irland unterdessen noch sehr konservativ. So sind etwa Abtreibungen in fast allen Fällen verboten, wodurch Frauen zum Abtreibungstourismus nach Nordirland oder Großbritannien gezwungen werden. (dk)















Ich bin gespalten. Auf der einen Seite gibt es eine klare gesellschaftliche Mehrheit, sodass es wohl durch die Abstimmung zur Eheöffnung kommen wird, schneller als auf dem rein politischen Weg. Auf der anderem Seite sollte über Grundrechte nicht abgestimmt werden und dazu zählt für mich das Recht auf eine Eheschließung.