
So macht Homo-Hasser Petras Gražulis Politik
Welche Klischees manche konservativen Homo-Gegner im Kopf haben, zeigt ein Besuch eines litauischen Abgeordneten bei einer LGBT-Gruppe in Vilnius.
Der Abgeordnete Petras Gražulis, der der Regierungspartei mit dem Namen "Ordnung und Gerechtigkeit" angehört, hat sich wieder einmal etwas Gemeines einfallen lassen. Während die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) in der Hauptstadt Vilnius eine Konferenz abhält, hat er die LGBT-Organisation LGL besucht. In einer Pressemitteilung beschreibt die Gruppe am Dienstag, was passiert ist:
Während der Vorsitzende von LGL, Wladimir Simonko, gemeinsam mit zwei anderen Mitarbeitern an der Konferenz teilnehmen, hat der litauische Parlamentsabgeordnete und Mitglied der Regierungskoalition, Petras Gražulis, ein "Geschenk" für die restlichen Mitarbeiter ins LGL-Büro gebracht. Er hat großspurig LGL seine "Dankbarkeit für den Schutz von Menschenrechten und den Kampf gegen Homophobie" verkündet. Außerdem wurde der Politiker von einem nicht identifizierten Kameramann begleitet, der ohne Erlaubnis die Mitarbeiter und die Räumlichkeiten von LGL gefilmt hat.
Das "Geschenk" war eine Hose mit einem Reißverschluss hinten – für Gražulis offenbar ein Schenkelklopfer. Die LGL wirft dem Politiker vor, mit derartigen Aktionen "Hass auf die LGBT-Community" zu verbreiten.
In den letzten Jahren hat der Politiker seine Hauptenergie darauf verwendet, Schwulen und Lesben das Leben schwer zu machen: 2010 wollte er "Werbung" für Homosexualität verbieten lassen (queer.de berichtete). Nach Druck aus Brüssel wurde die Formulierung geändert. Das Gesetz verbietet seitdem tagsüber öffentliche Informationen, die "sexuelle Beziehungen von Minderjährigen ermuntern, die Familienwerte verunglimpfen oder ein Konzept von Ehe und Familie fördern, das nicht in der Verfassung vorgesehen ist" (in der Verfassung ist die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert).
Zudem ist Gražulis beim diesjährigen CSD verhaftet worden, nachdem er einen Teilnehmer ohrfeigte. Die offene Homophobie nützt Gražulis in seinem Heimatland offenbar: Er soll ab Januar Litauen beim Europarat vertreten (queer.de berichtete).
Litauen hat derzeit die EU-Präsidentschaft inne. (dk)
Eine solche Hose wäre für die ideal....