Ob für den Bischof alle Schwulen und Lesben so aussehen wie das bezaubernde Mädchen aus "Der Exorzist"?
"Die Kraft Jesu Christi bezwingt dich": Im US-Bundesstaat Illinois will ein Bischof mit einem Exorzismus gegen die bereits beschlossene Ehe-Öffnung für Schwule und Lesben vorgehen.
Bischof Thomas Paprocki hat in einer Pressemitteilung seiner Diözese erklärt, dass er Gebete für einen Exorzismus anbiete, "um die Sünde der gleichgeschlechtlichen Ehe zu beheben". Die Gebete sollen am Sonntag in einer Kirche in Springfield stattfinden. Ein Exorzismus, der normalerweise an einzelnen Personen durchgeführt wird, sei in diesem abstrakten Fall angebracht, weil der Teufel "in verschiedenen Formen die Kirche bekämpft und verfolgt".
Hintergrund: Das Parlament von Illinois hatte vergangene Woche die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht beschlossen (queer.de berichtete). Der demokratische Gouverneur Pat Quinn wird das Gesetz voraussichtlich kommende Woche unterschreiben.
Das "Böse" hat den Staat penetriert
Bischof Thomas Paprocki will die Entscheidung des Parlaments mit Gebeten rückgängig machen
Paprocki erklärte, das Gebet werde sich gegen "das Böse" wenden, "das den Staat und die Kirche penetriert" habe. In der Erklärung heißt es: "Es ist skandalös, dass so viele katholische Politiker verantwortlich für dieses Gesetz sind und sogar die Worte das Papstes verdrehen, um ihre Taten zu begründen, obwohl sie sich gegen die Kirchenlehre wenden".
Er bezieht sich dabei auf die Aussagen mehrere Politiker, die bei der Debatte um die Ehe-Öffnung die liberalere Haltung des Kirchenoberhauptes zitierten. So sagte die demokratische Parlamentarierin Linda Chapa LaVia: "Als Katholikin und Anhängerin von Jesus und von Papst Franziskus bin ich sicher, dass im Zentrum der religiösen Doktrin die Liebe, das Mitgefühl und die Gerechtigkeit für alle steht."
Bischof: Papst mag auch keine Homo-Ehe
Paprocki erinnerte daran, dass Papst Franziskus 2010 als Bischof in Argentinien selbst gegen die Ehe-Öffnung gekämpft habe. Damals war er aber erfolglos: Die Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner setzte die Gleichstellung gegen den Widerstand der Kirche durch (queer.de berichtete).
In Illinois ist die katholische Kirche die größte Glaubensgemeinschaft. Ihr gehören knapp ein Drittel der Bevölkerung an. Bei US-Katholiken ist die ablehnende Haltung ihrer Kirchenführung gegen Homosexuelle allerdings nicht angekommen: In Umfragen spricht sich immer eine deutliche Mehrheit der Katholiken für die Gleichstellung aus. Die Zustimmungsrate ist dabei höher als unter Protestanten.
Bereits im vergangenen Monat hat Paprocki gegen Homo-Rechte polemisiert: Damals behauptete er, dass Beten für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben "Gotteslästerung" sei (queer.de berichtete). (dk)
Gut das ich Protestant bin und in den lutherischen/unierten Landeskirchen der EKD Pastoren sich am Standesamt verparntern dürfen und es dort in der Mehrheit der Landeskirchen öffentliche Segnungsgottesdienste gibt. In Hessen_Nassau gibt es sogar bereits kirchenrechtliche erlaubte Trauungen.
Daher raus aus der Katholischen Kirche und Übertritt zu einer besseren, liberalen christlichen Kirche wie den Landeskirchen der EKD.