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- 28. November 2013 2 Min.

Die Welt-Zentrale der Heilsarmee im britischen London. Insgesamt ist die protestantische Gruppe in mehr als 120 Ländern aktiv (Bild: Neil Willsey / flickr / by-sa 2.0)
Nach Protesten von LGBT-Aktivisten distanziert sich die Heilsarmee von Homo-"Heilern".
Die Heilsarmee hat sich in den USA für die Verbreitung von homophoben Links auf ihrer Website entschuldigt. Das erklärte die christliche Freikirche in einem Brief an die LGBT-Gruppe "Truth Wins Out", die "homofeindlichen religiösen Extremismus" bekämpft. "Truth Wins Out" hatte zuvor die Heilsarmee auf Links zu Organisationen der Ex-Gay-Bewegung hingewiesen, die Homosexuelle "heilen" wollen. Der Forderung, diese Links zu entfernen, kam die Heilsarmee vor wenigen Tagen nach.
In einem Brief an "Truth Wins Out" behauptete die christliche Organisation, die besonders in den Bereichen Sozialarbeit und Missionierung aktiv ist, dass die Links aus einer Archivseite stammten, die ohnehin bald gelöscht worden wäre. Heilsarmee-Sprecherin Jennifer Byrd schrieb: "Wir entschuldigen uns dafür, dass wir das übersehen haben und damit für Verwirrung gesorgt haben", so Byrd. "Die Heilsarmee betrachtet die homosexuelle Orientierung nicht als Sünde. Wir dienen jedem, der bei uns vor der Tür steht, und betreiben keine Diskriminierung".
Truth Wins Out: Heilsarmee muss Vertrauen gewinnen
Wayne Besen, der Chef von "Truth Wins Out", begrüßte den Schritt. "Ich hoffe, dass das zu weiteren Fortschritten führt, damit die LGBT-Community der Heilsarmee vertrauen kann."
Die Links wurden im Kapitel "sexuelle Süchte" gepostet, unter anderem zur Gruppe Harvest USA. Die Homo-"Heiler"-Organisation bezeichnet sich als "Kirchengemeinde, mit der Männern und Frauen, die gegen sexuelle Zerrissenheit und Sünde kämpfen, Hoffnung auf Jesus setzen können".
In den letzten Monaten standen Homo-"Heiler" vermehrt in der Kritik: Der Weltärztebund hat im Oktober auf Initiative der deutschen Bundesärztekammer eine Erklärung verabschiedet, in der die "Heilung" von Homosexuellen strikt abgelehnt und vor den Folgen der Stigmatisierung sexueller Minderheiten gewarnt wird (queer.de berichtete). Erst im Juni hatte sich die größte Ex-Gay-Organisation der Welt nach vier Jahrzehnten aufgelöst: Der Gründer von Exodus International, Alan Chambers, entschuldigte sich dafür, dass seine Gruppe über einen langen Zeitraum Homosexuelle geschädigt hätte (queer.de berichtete).
Auch die Heilsarmee stand schon in der Kritik: Im letzten Jahr gab es Proteste unter LGBT-Aktivisten in der Schweiz gegen die Teilnahme der Freikirche beim Eurovision Song Contest (queer.de berichtete). Der Song "You and Me" fiel allerdings bereits im Halbfinale durch. Die Heilsarmee hatte in der Schweiz zuvor für Schlagzeilen in Zürich gesorgt, als die Leiterin einer Behinderteneinrichtung entlassen wurde, weil ihre Homosexualität bekannt wurde.
Erst im letzten Jahr hat sich die amerikanische Sektion der Heilsarmee einem Aufruf mehrerer religiöser Gruppen angeschlossen, in dem die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben als Verletzung der Religionsfreiheit kritisiert wurde (queer.de berichtete). (dk)















Nein, die Orientierung ist natürlich keine Sünde, sehr wohl aber die Praxis der Homosexualität.
Es hat sich in dieser Sekte NICHTS geändert!