Wegen des Überfalls kann Dennis nicht mehr laufen und ist auf Hilfe von außen angewiesen (Bild: privat)
Vor rund zwei Jahren hat ein damals 15-Jähriger aus Schwulenhass den Gelsenkirchener Dennis Reske angegriffen – während der Täter kaum bestraft wurde, ist sein Opfer zu 80 Prozent schwerbehindert.
Von Dennis Klein
Im Februar 2012 schlug ein 15-Jähriger dem damals 23-jährigen Dennis Reske mit voller Wucht auf den Kopf. Grund war Schwulenhass. Er hatte Dennis bereits mehrfach wegen seiner Homosexualität als "Schwuchtel" oder "schwule Sau" angepöbelt. Für die deutsche Justiz war der Fall schnell erledigt: Eine Woche Dauerarrest, ein paar Sozialstunden, außerdem musste der Täter eine zweiseitigen Aufsatz schreiben (queer.de berichtete). Für den Vorfall entschuldigt hat sich der Delinquent bis heute nicht, doch darüber wollen Dennis und sein Lebenspartner Sven Reske nicht mehr nachdenken: "Wir wollen uns jetzt nur auf seine Gesundheit konzentrieren", erklärte Sven gegenüber queer.de.
Denn wesentlich mehr Spuren als beim Täter hat die Tat bei Dennis und Sven hinterlassen. Wegen eines Psychotraumas ist der Angegriffene auf den Rollstuhl angewiesen und zu 80 Prozent schwerbehindert. Eine Rückkehr in seinen Job ist daher unmöglich. Vor wenigen Tagen wurde ihm Pflegestufe II (schwere Pflegebedürftigkeit) attestiert. Fachgerecht behandelt werden, das konnte Dennis aber noch nicht: Da psychosomatische Kliniken nicht auf Personen ausgerichtet ist, die pflegebedürftig sind, wurde er bisher von allen Einrichtungen abgelehnt, die Sven angeschrieben hatte.
Finanzielle Sorgen
Zudem brachte Dennis' Gesundheit das Paar in Existenznot: Um die Wohnung im zweiten Stock zu erreichen, muss ein Treppenlift installiert werden; das Badezimmer hat das Paar bereits auf eigene Kosten umbauen lassen. Sven, der im Telefonmarketing arbeitet, kann diese Investitionen aber nicht alleine übernehmen. Er hatte über 300 Stiftungen angeschrieben und um Unterstützung gebeten – lange Zeit vergebens.
Inzwischen setzen sich Nachbarn und die schwul-lesbische Kölner Arcus-Stiftung für Dennis ein. Die Stiftung hat die Aktion "Wir helfen Dennis" gestartet und innerhalb weniger Tage schon rund 2.000 Euro gesammelt. Am Montag kamen noch einmal 1.000 Euro von der schwulen "Phoenix"-Sauna in Essen hinzu, die am Sonntag eine Spendensammlung durchgeführt hatte. Ziel sind 16.000 Euro – so viel würde der Treppenlift kosten.
Auch die Nachbarschaft macht mobil: Am Freitag findet eine Spendenaktion im Gelsenkirchener Tattoo-Studio "Es-thetik" statt. Am Nikolaus-Tag gibt es als Special Sterne und Blüten, die man sich für 30 Euro tätowieren lassen kann. Die Erlöse daraus kommen komplett Dennis zugute. Und für alle, die keine Kunst auf ihrer Haut wollen, dem sagen die Besitzer Ernst und Nicole: "Es kann natürlich auch gerne wieder ohne Tattoo gespendet werden".
Spendenkonto für Dennis Reske
Arcus-Stiftung, Kontonummer: 1201201, BLZ: 37020500, Bank für Sozialwirtschaft, Stichwort "Dennis Reske" (IBAN: DE80370205000001201201, BIC: BFSWDE33XXX)
Und was machen die Faschistenzüchter der Merkel-Regierung und ihre Mehrheitsbeschaffer? Sie sorgen dafür, dass es in diesem Unrechtsstaat weiterhin keinerlei wirksame Gesetze gegen Hassverbrechen gibt, im Gegensatz zu nahezu jedem nord- und westeuropäischen Staat sowie den USA, Kanada und den meisten Staaten Südamerikas. Überhaupt keinerlei wirksamen Diskriminierungsschutz, der auch auf EU-Ebene mit aller Gewalt blockiert wird!
Die Situation von Menschen wie Dennis Reske ist die direkte Folge dieser kriminellen Politik und ihrer Justiz!
Und genau diese Politik und dieser Unrechtsstaat sind es, die auf Betreiben der verräterischen SPD-Führung weiter fortbestehen sollen.