Lady Gaga hat sich in den letzten Jahren immer wieder für LGBT-Rechte eingesetzt (Bild: Yne Van De Mergel / flickr / by 2.0)
Die Sängerin hält es für falsch, die Olympiade in einem homophoben Land wie Russland zu unterstützen. Sie glaubt, dass sie selbst nicht mehr im Land willkommen ist.
Superstar Lady Gaga hat in einem Interview im britischen Fernsehen einen Boykott der Olympischen Winterspiele in Sotschi wegen der homophoben Gesetze empfohlen. In der am Freitag auf Channel 4 ausgestrahlten Talkshow von Comedian Alan Carr lobte die amerikanische Sängerin das Coming-out des britischen Turmspringers Tom Daley (queer.de berichtete). Dann erklärte sie: "Ich denke, wir sollten gar nicht zur Olympiade gehen. […] Es ist absolut falsch, dass so viele Länder einem Land Geld schicken, das Homosexuelle nicht unterstützt." Später sagte sie, dass sie bedauere, dass so viele homosexuelle Jugendliche ein solch hartes Leben in Russland hätten.
Auf die Frage, ob sie selbst wieder in Russland auftreten werde, erklärte die 27-Jährige: "Ich denke, die werden mich nicht mehr hereinlassen. Das letzte Mal habe ich auf der Bühne geschrien: 'Ich bin gay – nehmt mich fest'". Lady Gaga hatte sich im Dezember 2012 bei Auftritten in Moskau und St. Petersburg für schwul-lesbische Rechte eingesetzt (queer.de berichtete).
Youtube | Lady-Gaga-Interview (Russland ab ca. 6 Minuten)
Debatte um Boykott
Die meisten Sportler und Politiker sprechen sich gegen einen Boykott der Olympischen Winterspiele im Februar kommenden Jahres aus. LGBT-Aktivisten, insbesondere aus Russland, halten vielmehr Proteste während der Spiele für erfolgsversprechender. Für einen Boykott haben sich unter anderem Pussy-Riot-Mitglied Jekaterina Samuzewitsch und die Kölner Komikerin Hella von Sinnen ausgesprochen. Zuletzt kündigte Bundespräsident Joachim Gauck an, nicht zu den Spielen zu kommen, was in den Medien mit der Menschenrechtssituation in Zusammenhang gebracht wurde.
Lady Gaga hatte sich 2009 als bisexuell geoutet (queer.de berichtete). Sie hat sich wiederholt für LGBT-Rechte engagiert. So hat sie sich an Demonstrationen gegen das Ehe-Verbot für Schwule und Lesben beteiligt. Außerdem setzte sie sich erfolgreich dafür ein, dass der Konzern "Target" die Unterstützung von Gruppen beendet, die sich gegen Homo-Rechte aussprechen (queer.de berichtete). "Target" ist nach Wal-Mart der zweitgrößte Einzelhänder in den USA. (dk)