Am Sonntag gab es viele Hochzeitstorten in der größten brasilianischen Stadt
132 gleichgeschlechtliche Paare haben sich am Sonntag in der Aula einer juristischen Hochschule in Rio de Janeiro das Ja-Wort gegeben.
Zu der Massenhochzeit durfte jeder der Paare zehn Besucher in den überfüllten Zuschauerraum mitbringen. Mit der bislang größten schwul-lesbischen Hochzeitsfeier im Land wollten LGBT-Aktivisten darauf hinweisen, dass es in Brasilien noch immer kein offizielles Gesetz zur Öffnung der Ehe gibt: "Es ist sehr einfach, den Gleichbehandlungsgrundsatz in die Verfassung zu schreiben, aber es ist viel schwieriger, die Gleichstellung in der Realität umzusetzen", erklärte Cláudio dell'Orto, der Chef des brasilianischen Richterbundes.
Homo-Paare dürfen seit einem halben Jahr im ganzen Land heiraten und erhalten die selben Rechte wie Heterosexuelle, nachdem der Nationale Justizrat im Mai mit 14 gegen eine Stimme Standesämter angewiesen hatte, Homosexuelle nicht länger zu diskriminieren (queer.de berichtete). Allerdings hat das Parlament des größten katholischen Landes der Welt bislang offiziell die Ehe für Schwule und Lesben nicht geöffnet, was gerade auf dem Land gleichgeschlechtliche Eheschließungen erschwert.
Als erstes Land in Südamerika hatte Argentinien 2010 gegen den Widerstand der katholischen Kirche die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet (queer.de berichtete). Damals glaubte Kardinal Jorge Bergoglio, dass der Teufel persönlich das Gesetz verfasst habe (queer.de berichtete). Im Moment gibt sich Bergoglio als Papst Franziskus allerdings liberaler. Außerdem stellte das Parlament von Uruguay vor wenigen Monaten Schwule und Lesben im Eherecht gleich (queer.de berichtete). (dk)
Und wieder mal ist es die katholische Kirche, die sich nicht mit demokratischen Beschlüssen abfinden kann und ihren Hass erzwingen will.