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  • 18. Dezember 2013 28 2 Min.

Gegen Erzbischof John Nienstedt, der gerne gegen Homo­sexuelle austeilt, ermittelt die Polizei

Kein anderes Thema beschäftigt den katholischen Erzbischof von Minneapolis-Saint Paul so sehr wie die "teuflischen" Homosexuellen – jetzt steht der erzkonservative Würdenträger unter Missbrauchsverdacht.

Der amerikanische Erzbischof und erbitterte Homo-Gegner John Nienstedt lässt sein Amt vorläufig ruhen, weil die Polizei wegen Missbrauchs eines Minderjährigen gegen den 66-Jährigen ermittelt. Wie die Erzdiözese Minneapolis-Saint Paul bestätigte, wird Nienstedt vorgeworfen, im Jahr 2009 während eines Fototermins einen Jungen unsittlich am Hintern berührt zu haben. Das Alter des Kindes wurde nicht bekannt gegeben – es soll Medienberichten zufolge zwischen sieben und 16 Jahre alt gewesen sein.

Der Erzbischof erklärte, die Vorwürfe seien "vollkommen haltlos": "Ich habe nie einen unangemessenen Kontakt mit einem Minderjährigen gehabt. Es ist zwar wahr, dass ich ein Sünder bin, aber meine Sünden schließen nicht den Missbrauch von Minderjährigen ein", sagte Nienstedt.

Nienstedt: Homosexuelle sind generell traumatisiert

In den vergangenen Jahren hat der Erzbischof insbesondere durch homofeindliche Äußerungen für Aufsehen gesorgt. Eine seiner ersten Amtshandlungen nach seiner Ernennung zum Bischof war 2008 der Verbot eines CSD-Gottesdienstes. Homosexualität bezeichnete er als "Ergebnis eines psychologisches Traumas". Ansonsten kämpfte er insbesondere gegen die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht: Letztes Jahr verglich er die Homo-Ehe sogar mit Mord (queer.de berichtete). Außerdem beschuldigte er erst vor wenigen Wochen den Teufel, die Homo-Ehe erfunden zu haben (queer.de berichtete).

Der Erzbischof investierte auch einen sechsstelligen Betrag aus Kirchengeldern, um für einen Volksentscheid in Minnesota zu werben, der das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Regionalverfassung verankern sollte. Die Homo-Gegner unterlagen im November 2012 jedoch knapp mit 47,4 Prozent der Stimmen. Gegen Nienstedts erbitterten Widerstand öffnete das Parlament von Minnesota wenige Monate später die Ehe (queer.de berichtete).

Nienstedt wurde in diesem Jahr außerdem mehrfach beschuldigt, sexuellen Missbrauch durch Priester verschleiern zu wollen. Ein Whistleblower, der in der Erzdiözese gearbeitet hatte, hat erst im Oktober geheime Kirchendokumente veröffentlicht, die den Erzbischof belasten. So soll Nienstedt beispielsweise nichts unternommen habe, nachdem bei einem Priester Kinderpornografie gefunden worden war. (dk)

-w-

#1 SmileyEhemaliges Profil
  • 18.12.2013, 14:47h
  • Hat er sich redlich verdient: null Toleranz.
  • Direktlink »
#2 SittlichAnonym
  • 18.12.2013, 14:57h
  • "Der Erzbischof investierte auch einen sechsstelligen Betrag aus Kirchengeldern, um für einen Volksentscheid in Minnesota zu werben, der das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Regionalverfassung verankern sollte."

    Hoffentlich floss kein Geld an die SPD, um zu verhindern, dass die Stimmabgabe für die Homo-Ehe im Bundestag für SPD-Abgeordnete nicht frei ist.

    Die Mehrheit wäre im Bundestag also da. Nutzen wir sie?
    Diese Mehrheit könnte auch die längst fällige Möglichkeit zur Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren beschließen. Noch im Juni hatte der alte Bundestag dies mit schwarz-gelber Mehrheit gegen die rot-rot-grüne Opposition abgelehnt. Wir LINKE bringen dieses Vorhaben nun erneut ein und sind gespannt auf die Argumente der neu zusammengesetzten Fraktionen.

    www.linksfraktion.de/im-wortlaut/linke-keine-nette-sondern-s
    tarke-opposition/
  • Direktlink »
#3 off topicAnonym

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