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  • 20. Dezember 2013 20 2 Min.

Der englischsprachige indische Nachrichtensender CNN-IBN berichtete ausführlich über die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs

Führende Politiker wollen die Rekriminalisierung Homosexueller mit juristischen Mitteln bekämpfen.

Die indische Regierung hat am Freitag erklärt, dass sie Einspruch gegen die Wiedereinsetzung des homofeindlichen Paragrafen 377 des Strafgesetzbuches eingelegt hat. Das Kolonial-Gesetz aus dem Jahr 1860 stellt "geschlechtliche Aktivitäten gegen die Natur" unter Strafe und war hauptsächlich gegen Schwule eingesetzt worden. Die Höchststrafe beträgt zehn Jahre Haft.

Das Gesetz war ursprünglich 2009 von einem Gericht aufgehoben worden, weil es gegen die Grundrechte von Lesben und Schwulen verstoßen würde (queer.de berichtete). Vor gut einer Woche wurde es jedoch nach einem Einspruch von religiösen Aktivisten völlig überraschend vom Obersten Gerichtshof des Landes wieder eingesetzt (queer.de berichtete). Das führte in Indien und international zu Protesten von Menschenrechtsorganisationen.

Regierung beruft sich auf "Prinzip der Gleichbehandlung"

Die Regierung erklärte, dass das Gesetz das in der Verfassung verankerte "Prinzip der Gleichbehandlung" verletze. "Wir wollen hoffen, dass das Recht auf persönliche Entscheidungen bewahrt bleibt", begründete Justizminister Kapil Sibal den Einspruch. Bereits zuvor hatte Sibal angekündigt, die Regierung werde "schnell handeln", um das Homo-Verbot wieder abzuschaffen. Er schlug auch einen Antrag im Parlament vor. Allerdings ist unklar, ob es dort eine Mehrheit geben wird.

Homosexualität ist in der indischen Gesellschaft ein Tabuthema, auch wenn es seit der Legalisierung 2009 vermehrt in den Medien behandelt wurde. Immer wieder haben hochrangige Politiker in der Regierung gegen Schwule und Lesben Stimmung gemacht. So erklärte etwa Gesundheitsminister Ghulam Nabi Azad im Jahr 2011, Homosexualität sei eine "westliche Krankheit" (queer.de berichtete). Insbesondere hinduistische, muslimische und christliche Aktivisten unterstützen das Verbot von gleichgeschlechtlichem Sex als Schutz vor "unmoralischem" Verhalten. (dk)

Youtube | Bei CNN-IBN wird über die Reaktion der Community berichtet
-w-

#1 Martin28a
  • 20.12.2013, 18:38h
  • Ein Armutszeugnis und leider kein Einzelfall.
    Die Regierung ist auh feige, sie versucht jetzt über juristische Tricks hier noch was zu reissen, was sie dedn direkten Gang vors Parlament scheut.

    Das größte Problem ist, dass diese ganzen Aktionen gegen Homophobie, nicht nur weltweit rein garnichts gebracht haben, sondern die Sache sogar in kontraproduktiver weise verschlimmert haben !

    In Indien, Russland und auch Australien sind die Homorechte mit Füßen getreten worden, dass liegt teilweise an der Stimmung im Land, vielerorts sind Homosexuelle sehr verhasst und ich als Schwuler schäme mich immer mehr zu dieser "schrillen " Minderheit zu gehören.
    Man kann sich ja bald nicht mehr aus den Straßen blicken lassen !
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#2 sperlingAnonym
  • 20.12.2013, 18:59h
  • Antwort auf #1 von Martin28a
  • >"Das größte Problem ist, dass diese ganzen Aktionen gegen Homophobie, nicht nur weltweit rein garnichts gebracht haben, sondern die Sache sogar in kontraproduktiver weise verschlimmert haben !"

    ich bin sehr gespannt darauf, womit du diese bizarre täter-opfer-umkehrung belegen willst.
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#3 SmileyEhemaliges Profil
  • 20.12.2013, 19:10h
  • Antwort auf #1 von Martin28a
  • Dann geh' und laß' Dich heilen.*

    Schwulenfeindlichkeit kommt nicht wegen der Schwulen zustande sondern wegen derer die aus was auch immer für Gründen Angst und Haß gegen Schwule spüren und schüren.

    Die Probleme in Indien und Australien rühren davon her daß Politiker und Juristen in diesen Ländern ein völlig unterentwickeltes Verständnis von den Funktionen des Staates und der Rechts und insbesondere der Gewaltenteilung haben.

    Rußland und seine Einflußsphäre gleiten ab weil der neue Zar mit seiner Politik immer mehr scheitert und Sündenböcke braucht.

    In anderen Regionen, nehmen wir einmal Uganda als Beispiel, liegt das an der objektiven Notwendigkeiten der Verhältnisse der unterdrückten Geschäftsmodelle und vor allem am Kaffee.

    Und ohne großes, na, sagen wir: ohne allzugroßes Tamtam geht es in Südamerika teils ganz erstaunlich dynamisch vorwärts.

    Schrill? Was man nicht sieht, das gibt's auch nicht. So funktioniert die Welt. Uns gibt es und deshalb müssen wir sichtbar sein. Oder uns marginalisieren lassen.

    (*: von Deiner Scham, die ist nämlich nutzlos)
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