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  • 03. Januar 2014 23 3 Min.

Sizzla hetzte gegen Schwule und Lesben - LGBT-Aktivisten, die ihn kritisieren, bezichtigt er des Rassismus (Bild: Avarty Photos / flickr / by-sa 2.0)

Auf dem größten Reggae-Festival der Welt setzte der Interpret Homosexualität mit Kindesmissbrauch gleich – deshalb darf er dort künftig nicht mehr auftreten.

Der Veranstalter des jährlich am Jahresende stattfindenden Sting-Festivals im jamaikanischen Portmore hat ein Auftrittsverbot gegen Sizzla Kalonji verhängt, weil der 37-Jährige mit Hass-Tiraden gegen Schwule und Lesben gehetzt hatte. Das eintägige Marathon-Konzert fand bereits am 26. Dezember statt.

Bei seinem Auftritt hatte Sizzla in gereimter Form Homosexuelle als Gefahr beschrieben. Die Tirade endete damit, dass der Interpret wiederholt "Battyman" (Schwuchtel) in das Mikrofon brüllte, während er enthusiastisch auf und ab hüpfte. Auf der Bühne sagte er unter anderem: "Jamaika unterstützt nichts Gleichgeschlechtliches". "Schwuchteln" und Lesben verglich er dabei mit Menschen, die Kinder missbrauchten. Seine Tirade begründete er mit seinem christlichen Glauben: "Ich lese die Bibel und komme daher mit solchen Texten davon".

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Sizzla "wiederholt gewarnt"

"Sting"-Organisator Isaiah Laing erklärte wenige Tage später in der Tageszeitung "Jamaica Gleaner", dass Sizzla wegen des Ausbruchs künftig nicht mehr auf dem Festival auftreten dürfe: "Sizzla wurde wiederholt davor gewarnt, für Hass-Musik zu werben, bevor er auf die Bühne gegangen ist. Er hat es aber trotzdem gemacht." Da das Festival internationaler werden wolle, sei den Künstlern verboten worden, Stimmung gegen sexuelle Minderheiten zu machen.

Ein Sprecher Sizzlas erklärte gegenüber dem Fan-Magazin "Urban Islandz", dem Interpreten sei das Autrittsverbot egal. Er berief sich dabei auf das "Grundrecht auf freie Meinungsäußerung": "Sting kennt doch Sizzlas Prinzipien und weiß, dass er frei seine Meinung auf der Bühne äußern will. So tritt Sizzla überall auf. Uns interessiert das Verbot überhaupt nicht".

Homo-Hasser darf auch in Europa auftreten

Über Sizzla-Auftritte in Europa gibt es seit Jahren Streit. Viele Konzerte sind nach Protesten abgesagt worden, immer wieder gelingt es dem jamaikanischen Interpreten jedoch, seine Botschaft zu verbreiten. Die Organisatoren erklären dann meist, dass Sizzla versprochen habe, während des Konzerts keine homophoben Äußerungen zu tätigen – zuletzt geschah dies 2012 im Veranstaltungszentrum Reigen in Wien.

Damals schrieben die österreichischen Organisatoren euphemistisch: "Wir Reggae-Veranstalter aus Wien distanzieren uns von jeglichen menschenverachtenden Texten und sorgen dafür, dass auf unseren Veranstaltungen dies auch von den eingeladenen Künstlern streng eingehalten wird. Es wurde vertraglich festgelegt, dass keine homophoben Texte vorkommen werden".

Sizzla hat in mehreren Songs zur Ermordung von Schwulen aufgerufen. So heißt es etwa in einem Lied: "Verbrennt die Männer, die Sex mit Männern haben". Nach mehreren Auftrittsverboten hat Sizzla 2007 den Song "Nah Apologize" aufgenommen, in dem er "Schwuchteln" des Rassismus bezichtigt und weitere homophobe Gewalt androht ("Ein Rastamann entschuldigt sich nicht bei Schwuchteln. Wenn ihr schwarze Menschen disst, werde ich auf euch mit meiner Waffe schießen"). Im März 2012 hat er in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston den Song "Boom Bye Bye" seines Kollegen Buju Banton aufgeführt – in diesem Lied wird dazu aufgerufen, Schwule zu erschießen.

Im vergangenen Jahr erklärte er, dass er Schwulen den Tod wünsche (queer.de berichtete). Der Tageszeitung "Jamaica Gleaner" sagte er damals: "Wir sind biblische Menschen. Jamaika ist eine biblische Insel. Wir leben nach den Prinzipien, die vom Allmächtigen vorgegeben sind und unsere Bibel verurteilt Homosexuelle komplett. Wir sind dagegen, also brauchen wir nicht deren Unterstützung. Mögen sie im Feuer brennen." (dk)

#1 sperlingAnonym
  • 03.01.2014, 16:38h
  • ich wollte schon sagen: "schau an, sogar in jamaika kriegen sie hin, was deutsche veranstalter_innen nicht gebraten kriegen", aber:

    >"Da das Festival internationaler werden wolle, sei den Künstlern verboten worden, Stimmung gegen sexuelle Minderheiten zu machen."

    wenn der einzige grund, homophobe äußerungen zu verbieten, nicht der ist, dass sie menschen schaden, sondern nur, dass sie dem profit schaden, dann ist das leider auch nicht gerade ein grund zum jubeln.

    immerhin: da zeigt sich wieder, an welchem hebel man ansetzen kann, wenn man ein generelles verbot erreichen möchte.
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#2 Foxie
  • 03.01.2014, 16:48h

  • Wie ich schon mal anmerkte, dieser Typ hat sich schon längst den Verstand weggekifft. Und offensichtlich trägt er die Kleider seiner Oma immer noch sehr gern.
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#3 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 03.01.2014, 17:07h
  • Der Typ sollte mit lebenslangem Auftrittsverbot belegt werden!
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