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Homophobe Euro-Gegner
AfD-Chef kritisiert Coming-out von Hitzlsperger
- 11. Januar 2014 2 Min.

Fischt am rechten Rand um Stimmen: AfD-Vorsitzender Bernd Lucke (Bild: blu-news.org / flickr / by-sa 2.0)
Parteichef Bernd Lucke sieht "keinen besonderen Mut" und vermisst außerdem ein Bekenntnis des Fußballers zu Ehe und Familie.
Neue homophobe Töne aus der Alternative für Deutschland (AfD). Auf dem Parteitag des zerstrittenen hessischen Landesverbands am Samstag in Gießen kritisierte Parteichef Bernd Lucke das Coming-out des ehemaligen Fußballnationalspielers Thomas Hitzlsperger.
"Ich hätte es gut gefunden, wenn Herr Hitzlsperger sein Bekenntnis zu seiner Homosexualität verbunden hätte mit einem Bekenntnis dazu, dass Ehe und Familie für unsere Gesellschaft konstitutiv sind", wird Lucke von der Deutschen Presse-Agentur zitiert. Zwölf Jahre nach dem Coming-out von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erkenne er "keinen besonderen Mut mehr darin, sich zu seiner sexuellen Orientierung zu bekennen", so der Chef der rechten Euro-Kritiker auf dem Parteitag.
Die Hetero-Ehe ist für die AfD die "Marke unseres Wertekanons"

AfD-Demo am 30. August 2013 in München: Bedroht die Gleichstellung von Lesben und Schwulen die Familie? (Bild: blu-news.org / flickr / by-sa 2.0)
Die Äußerungen Luckes kommen nicht überraschend. LGBT-Rechte kommen im Parteiprogramm der Alternative für Deutschland nicht vor. Bereits im vergangenen Jahr hatten prominente AfD-Politiker mehrfach öffentlich für eine Schlechterstellung von lesbischen und schwulen Paaren geworben.
"Für die AfD ist z.B. Familie die Keimzelle der Gesellschaft, also Vater, Mutter, Kind", erklärte im August etwa Bundestagskandidatin Beatrix von Storch in einem Offenen Brief an den Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch (queer.de berichtete). Mit der Aussage "Die Ehe ist […] eine Marke unseres Wertekanons, den wir schützen müssen!" sprach sich der AfD-Bundesvorstand im Juni gegen eine Gleichstellung eingetragener Lebenspartner im Steuerrecht aus (queer.de berichtete).
Bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 hatte die AfD mit 4,7 Prozent der Stimmen knapp den Einzug ins Parlament verpasst. In diesem Jahr hofft sie jedoch auf den Einzug ins Europaparlament, das am 25. Mai 2014 neu gewählt. Bei dieser Wahl gilt nur eine Sperrklausel von drei Prozent. (cw)















Etwas anderes kann man da nicht sagen.
"Ich bin Parteivorsitzender der AfD. Dennoch bekenne ich, dass CDU und SPD für unsere Gesellschaft konstitutive Parteien sind."
So hätte ich mir das von Ihnen gewünscht, Herr Lucke!