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- 17. Januar 2014 2 Min.

Der Stuttgarter CDU-Chef Stefan Kaufmann versucht seit Jahren, seine Partei homofreundlicher zu machen (Bild: CDU/CSU-Bundestagsfraktion)
Gemeinsam kritisieren die drei Bundestagsabgeordneten aus Stuttgart die Petition gegen einen homofreundlichen Bildungsplan, darunter auch der schwule CDU-Parlamentarier.
Die Bundestagsabgeordneten aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt kritisieren in einem parteiübergreifenden Aufruf gemeinsam die Ende November gestartete Petition gegen den Bildungsplan der grün-roten Landesregierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die Regierung hatte angekündigt, in Schulen umfassender über Homosexualität aufzuklären. Dagegen wehren sich inzwischen über 150.000 Unterzeichner der Petition, die befürchten, das Wissen über Homosexualität Kinder und Jugendliche schwul oder lesbisch machen könnte.
Die drei Stuttgarter Abgeordneten – der direkt gewählte Stefan Kaufmann (CDU) sowie Cem Özdemir (Grüne) und Ute Vogt (SPD) – erklärten nach Angaben der "Stuttgarter Zeitung" in ihrem Aufruf, sie hätten "kein Verständnis für den Inhalt und Geist der Petition". Zu Toleranz und Weltoffenheit gehörten "auch die Akzeptanz sexueller Vielfalt und selbstbestimmter Lebensentwürfe". Der offen schwule Kaufmann, der seit 2011 Kreisvorsitzender der Stuttgarter Christdemokraten ist, gehört zu den 13 CDU-Abgeordneten, die 2012 (vergeblich) ihre Partei aufgefordert hatten, Homo-Paare gleichzustellen (queer.de berichtete).
"Erziehung zur Toleranz"
Die "Erziehung zur Toleranz" sei eine wichtige Aufgabe der Schule, heißt es in dem Aufruf weiter: "Dazu gehört für uns selbstverständlich auch der tolerante Umgang mit sexueller Vielfalt und unterschiedlichen Lebensentwürfen". Das habe nichts mit "pädagogischer, moralischer und ideologischer Umerziehung" zu tun, wie es in der Online-Petition heiße, "sondern mit Menschenrechten und Demokratie", so der Aufruf. Er soll nach Angaben der "Stuttgarter Zeitung" inzwischen von 30 Bundestagsabgeordneten von CDU, SPD, Linken und Grünen unterzeichnet worden sein.
Landespolitiker aus CDU und FDP haben in den vergangenen Tagen Verständnis für die Petition geäußert und stellen die Bildungsreform der Landesregierung grundsätzlich in Frage. Zuletzt unterstützte die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) die homophoben Aussagen der Petition und warf Grün-Rot vor, "traditionelle Geschlechterrollen" diskreditieren zu wollen (queer.de berichtete). Unterstützung erhält die Petition insbesondere aus der extremen rechten sowie radikalchristlichen Szene. (dk)














