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  • 17. Januar 2014 22 2 Min.


Putin gab ein homophobes Ständchen unter den Olympischen Ringen

Bei einem Empfang von freiwilligen Helfern der Olympischen Winterspiele hat Russlands Präsident Wladimir Putin mal wieder homophobes Zeugs geredet und zugleich versucht, dies zu begründen. Schwule und Lesben würden in Russland nicht diskriminiert, sagte er in Sotschi, denn:

Wir haben ein Verbot der Werbung für nicht-traditionelle Formen von sexuellen Beziehungen, wir haben ein Verbot der Werbung für Homosexualität und Pädophilie unter, das will ich betonen, Minderjährigen. Das sind absolut zwei verschiedene Dinge: ein Verbot von bestimmten Beziehungen oder der Werbung für diese Beziehungen.

In anderen Ländern seien solche Beziehungen noch verboten, als Beispiel nannte der Präsident das Verbot homosexueller Beziehungen in mehreren US-Bundesstaaten (die allerdings durch Gerichtsurteile längst aufgehoben sind). Weiter sagte Putin:

Wir haben nichts dergleichen. Sie können sich also entspannen. Aber lassen Sie die Kinder in Ruhe, bitte!

Einige Länder debattierten schon, Pädophilie zu erlauben, so Putin zum Abschluss. Auf das Thema kam er, nachdem ein Volunteer gefragt hatte, warum die Sotschi-Uniformen denn Regenbogenfarben hätten. Der Präsident versicherte, damit nichts zu tun zu haben. Er erklärte, dass man keine Homosexuellen verhaften werde. Am Tag zuvor hatte er bereits erneut versichert:

Die Olympischen Spiele werden in voller Übereinstimmung mit der Olympischen Charta veranstaltet, ohne irgendwelche Diskriminierungen.

Das kann er durchaus behaupten: Das IOC verbietet Sportlern selbst politische "Propaganda". Größere LGBT-Proteste sind während der Spiele ohnehin nicht geplant, auch wegen umfassender Demonstrationsverbote in der Hochsicherheitszone Sotschi. Und was nach den Spielen kommt, interessiert Sportfunktionäre, die immer wieder die Versicherungen Putins hochhalten, ohnehin nicht.

Nach den Spielen debattiert die Duma jedenfalls wieder einen Gesetzentwurf, homosexuellen Elternteilen das Sorgerecht für ihre Kinder zu entziehen. Die russisch-orthodoxe Kirche will gar Unterschriften sammeln für ein Verbot homosexueller Handlungen – der St. Petersburger Abgeordnete und Putin-Parteigenosse Witali Milonow, der für das regionale "Propaganda"-Gesetz verantwortlich war, hat bereits Unterstützung signalisiert.

Dass es soweit kommt, ist – zunächst noch – unwahrscheinlich. Aber die Ausfälle von Putin, geschickt eingebettet in einen Kampf für vermeintlich traditionelle und gegen vermeintlich westlichen Werte, nehmen zu. In der Bevölkerung kommt der Kurs derart gut an, dass Putin schon die Tränen kamen.

-w-

#1 Martin28a
  • 17.01.2014, 19:13h

  • Der Schuss wird sicher nach hinten losgehen

    Es wird irgendwann zu Sanktionen führen und da hat Russland nichts von da der Westen nicht ewig abhängig vom Öl ist
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#2 yomenAnonym
  • 17.01.2014, 20:00h

  • Ich warte auf den Tag, an dem die Gründe für Putinellas Homophobie öffentlich werden.
    Sei es durch Videos oder Augenzeugen. Mir egal.
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#3 Tagesordnung2014Anonym
  • 17.01.2014, 20:04h
  • währenddessen hat das parlament von portugal heute für die volksabstimmung über die stiefkindadoption bei den homopaaren votiert :
    somit sind mindestens zwei niederlagen für die schwulenrechte europaweit in diesem jahr fast wie garantiert, während im parlament der slowakei ein homoeheverbot in der verfassung geplant wird.
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