
Stoeckel nach dem Stuhlgang. Bild: RTL
Business as usual im Dschungel: An Tag 4 der achten Staffel gibt es eine Nervtrulla und ein Weichei – und endlich zeigt auch Julian F.M. Stoeckel, warum RTL ihn bezahlt.
Während der Wendler offenbar wegen nicht gewährten Liebesbekundungen aus dem Dschungelcamp flieht, drehen die beiden schwulen Kandidaten auf. Schon zum Start der Sendung um 22.15 Uhr kündigt Moderatorin Sonja Zietlow die "schwulenfreundlichsten Winterspiele der Welt" an.
Und siehe da: Jochen Bendel kultiviert ja bereits seit längerem seine Rolle als Campmutti und Dschungelköchin, die nicht nur unter erschwerten Bedingungen ihren Mannen das Essen zubereitet, sondern auch weniger umgänglichen Selbstdarstellern wie Larissa oder Wendler das Ohr leiht. Der von Mücken zerstochenen Gabby sagt Jochen in der Sendung vom Montag mitfühlend: "Du bist immer noch sexy, nicht kratzen".
Der Designer "Julian W.C. Stoeckel" (Daniel Hartwich), der bisher als unbekannter Zuschauerkandidat verspottet wurde, kommt dagegen auf Betriebstemperatur. Nach einer Tasse Kaffee (Belohnung der Schatzsuche) spricht der 26-Jährige in schönstem Tuckendeutsch die Sätze des Tages:
Man kann hier in diesem Wurstcamp, mit diesen Schrott-Promis nicht mal zwei Minuten in Ruhe kacken. Da steht schon die Wendlerin im Weg und erzählt irgendwelche Geschichten von ihrem Pferdehof, die kein Mensch hören will. Man kann keine Wurst lassen und gar nichts. Und diese Österreicherin geht auch gar nicht und die stören nur. […] Wenn man nicht kacken kann, geht's einem schlecht.
Danach entwickeln sich Sex-Gespräche, die es so nur im Dschungelcamp geben kann. So albert der Klogänger mit DSDS-Schnuckel Marco Angelini herum, dass Jochen sich "beschwert": "Ihr seid so homosexuell, das muss aufhören". Später sagt Stoeckel: "Wenn ich Teamchef bin, dann weht hier ein ganz anderer Wind. Dann ist nur noch Erotik und Sex angesagt." Jochen: "Dann haben wir den Sexdiktator im Camp." Stoeckel: "Ja und jeder wird Strafen bekommen. Jeder der einen beim Kacken stört, wird sofort zum Blasen und zum Bumsen gezwungen." Melanie: "Nacht Stoeckel, Nacht Julian." Stoeckel: "Gute Nacht, mein Pornokätzchen." Dann spielt Stoeckel noch ein bisschen mit ihren Schwulenmuttis und geht schlafen.
Großes Lob für den Klo- und Sex-Auftritt gibt es von Moderator Daniel Hartwich: Er attestiert dem Designer in der RTL-Magazinsendung "Extra", "ganz unterhaltsam" zu sein.
Was passierte sonst noch an Tag 4? Wendler hat (große Überraschung) seinen Hut geworfen und kann jetzt eine Fehde mit der Boulevardpresse starten ("Bild"-Headline: "Weichei Wendler") – und nebenbei sein neues Album erwähnen. Ösi-Model Larissa musste wieder schreiend und gewohnt egozentrisch durch die Dschungelprüfung – jetzt wird debattiert, ob sie bloß ein Dummerchen oder doch eine geniale Schauspielerin ist. Und Melanie hat Herpes.
Die Abenteuer der Camper interessiert die Deutschen übrigens wie nichts anderes im Fernsehen: Mit 7,95 Millionen Zuschauern war "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" am Montag unschlagbar – die 75-minütige Show konnte fast drei Mal so viele Menschen zum Einschalten bewegen als zeitgleich die "Tagesthemen" im Ersten. In der Gruppe der werberelevanten Zuschauer von 14 bis 49 Jahren erreichte die Sendung einen Marktanteil von 48 Prozent. (dk)
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