Hugh Laurie legte sich einen amerikanischen Akzent zu und spielte in 177 Folgen "Dr. House" den Anti-Dr.-Brinkmann (Bild: Fox)
Aus Ärger über homophobe Kommentare Putins will der britische Schauspieler keinen russischen Wodka mehr kaufen, außer fürs Ofen-Putzen – mit dieser Aussage sorgt er für Empörung in Russland.
Hugh Laurie ("Dr. House") möchte keine russischen Produkte mehr kaufen, da das Land ohnehin nichts außer Homophobie produziere. Der 54-Jährige schrieb am Wochenende seinen 300.000 Twitter-Anhängern: "I würde russischen Produkte boykottieren, wenn mir irgendetwas einfallen würde, was sie gemacht haben, außer den Rest der Welt in Depression versetzt zu haben", so Laurie als Reaktion auf Aussagen von Wladimir Putin. Der russische Präsident hatte kurz zuvor bei einem Empfang Schwule davor gewarnt, sich Kindern zu nähern (queer.de berichtete).
Laurie erklärte später: "Na gut, russischer Wodka ist in Ordnung, wenn man den Ofen reinigen muss. Zum Trinken muss es ab sofort polnischer Wodka sein". Später zog Laurie die Kommentare zurück und schrieb, dass "gute, freundliche Russen gegen die dummen Trottel" protestieren sollten, da diese "Gift" verbreiteten.
Blogger wollen Laurie "zur Hölle schicken"
In den russischen Medien und unter Bloggern führten die Aussagen zu heftiger Kritik. Der Fernsehsender NTV erinnerte pikiert daran, dass Russland einer der größten Gas-Exporteure ist und nicht nur Wodka exportiert. Auch der beliebte heterosexuelle Blogger Ilja Warlamow zeigte sich nach Angaben von AFP in seinem Nationalstolz gekränkt: "Ich will Hugh Laurie persönlich zur Hölle schicken mit seiner Meinung über unsere Produkte und seine Pläne, diese zu boykottieren", schrieb der 30-Jährige. "Hugh hat eine Sache vergessen: Russisches Geld kann auch ihn boykottieren".
Auf der Seite gay.ru wurden die Aussagen dagegen begrüßt. Laurie ist in Russland beliebt. Dort war der Brite bereits mehrfach als Jazzmusiker aufgetreten.
International bekannt geworden ist Laurie insbesondere durch die Serie "Dr. House". Dort spielte er von 2004 bis 2012 in 177 Folgen einen launischen US-Arzt. Zuvor hatte er viel für das britische Fernsehen gedreht und in mehreren Theater- und TV-Projekten mit dem schwulen Schauspieler Stephen Fry zusammengearbeitet, der die Homophobie in Russland wiederholt scharf verurteilt hatte (queer.de berichtete). So zeigte die BBC zwischen 1989 und 1995 die Sketch-Reihe "A Bit of Fry & Laurie". Für den Sender ITV drehten die beiden in den Neunzigern die Comedy-Serie "Jeeves and Wooster – Herr und Meister", die in Deutschland auf Vox lief. (dk)
Gute Aussage