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  • 31. Januar 2014 50 2 Min.

Unter welchem Banner werden Schwule und Lesben künftig in der Bundeshauptstadt auf die Straße gehen? (Bild: oulsn / flickr / by-sa 2.0)

Der CSD in der Hauptstadt soll politischer werden und offenbar auch einen neuen Namen erhalten.

Bei der Mitgliederversammlung des Berliner CSD-Vereins ist laut einem Bericht des "Tagesspiegel" am Mittwoch beschlossen worden, die Veranstaltung in "Stonewall Parade" umzubenennen. CSD-Geschäftsführer Robert Kastl wollte das allerdings noch nicht bestätigen. Er erklärte lediglich: "Es wird Veränderungen bei der Bezeichnung geben." Man wolle aber das Label ändern, da international der Begriff "CSD" unbekannt sei und statt dessen meist von "Gay Prides" gesprochen werde.

Der Name Stonewall bezieht sich auf den Namen einer noch existierenden Bar in der Christopher Street 53 in New York City, in dem sich Ende Juni 1968 Homosexuelle und Transgender gegen die Polizeiwillkür zur Wehr setzten. Das führte zu tagelangen Straßenschlachten und der Geburt der modernen LGBT-Bewegung, auf die sich alle CSDs weltweit berufen.

Der Name Pride wird bereits von mehreren CSD-Veranstaltern in Deutschland verwendet. So gibt es den "Lübeck Pride" oder den "Wupperpride". In Köln erhielt der CSD nach der Ausrichtung des Europride im Jahr 2002 den vollkommen englischsprachigen Titel "Cologne Pride".

"Politische Inhalte" stärken

Ziel der Umbenennung in Berlin soll sein, "politische Inhalte stärker in den Vordergrund" zu stellen. Die schlechter werdende Situation von Schwulen und Lesben in Russland sowie die Weigerung der Merkel-Regierung, Homo-Paare gleichzustellen, zeigten deutlich, dass die LGBT-Bewegung noch weiter kämpfen müsse, so Kastl.

Bereits im letzten Jahr sorgte der Berliner CSD für Aufregung in der Politszene, als er wenige Monate vor der Bundestagswahl keinen CDU-Wagen auf der Parade dulden wollte, was zu einer aufgeregten Debatte führte (queer.de berichtete). Damals erklärten die Veranstalter, dass die CDU nichts für die Gleichstellung getan habe und den CSD als Wahlkampfbühne missbrauche. Am Ende nahm ein Wagen der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) teil – LSU-Vertreter machten mit Aufschriften wie "Muttis gayle Truppe" Stimmung für die Christdemokraten.

Welch große Reaktionen die Umbenennung des CSDs auslösen kann, zeigte ein Streit in München aus dem Jahr 2011: Damals wollten die Organisatoren die Parade für nur ein Jahr in "Christina Street Day" umbenennen, um die Sichtbarkeit von Lesben zu erhöhen. Das führte zu einem Shitstorm in sozialen Netzwerken (queer.de berichtete). Am Ende wurde die Umbenenung zurückgenommen (queer.de berichtete). (dk)

Wöchentliche Umfrage

» Sollten die CSDs in Stonewall-Paraden umbenannt werden?
    Ergebnis der Umfrage vom 03.02.2014 bis 10.02.2014

#1 TimonAnonym
  • 31.01.2014, 15:01h

  • Da die Bezeichnung "Christopher Street Day" und erst recht die Abkürzung CSD international unbekannt ist, kann ich die Idee dahinter verstehen. Allerdings gibt es ja auch sowas wie Tradition und zumindest in Deutschland ist das ein sehr bekannter Markenname.

    Ich bin da echt hin- und hergerissen...

    Was ich aber auf jeden Fall begrüße ist die Idee, wieder politischer zu werden. Das soll ruhig auch Spaß machen und man soll mit viel Freude demonstrieren und zeigen, dass wir uns das Leben nicht von irgendwelchen Miesepetern versauen lassen. Aber wir sollten halt auch nicht vergessen, dass wir noch lange nicht am Ziel sind und noch viel Arbeit vor uns liegt.

    Gerade vor dem Trend weiterer Diskriminierung und dass Homophobie wieder salonfähig wird, müssen wir uns diesem konservativen Rollback entschieden entgegenstellen...
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#2 Simon HAnonym
  • 31.01.2014, 15:15h
  • Antwort auf #1 von Timon

  • Das sehe ich ähnlich:
    Wir sollten ruhig mit Spaß und guter Laune für unsere Rechte demonstrieren. Aber wir sollten auch nicht den eigentlichen Anlass vergessen. Und spätestens bei Themen wie Mobbing und Gewalt gibt es auch nichts mehr zu lächeln.

    Wo es etwas zu kritisieren gibt, sollten wir das auch offen und mit deutlichen Worten tun. Wenn andere keine Rücksicht auf uns nehmen, sehe ich keinen Anlass, sich da irgendwie zurück zu halten und auf irgendwelche Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Das kann auch gerne satirischer und bissiger werden.

    Die meisten Leute wissen gar nicht, was so alles abgeht. Das sollte man alles viel offener und deutlicher thematisieren!
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#3 GerritAnonym
  • 31.01.2014, 15:17h

  • Ich würde mir wünschen, dass nicht nur der Berliner CSD, sondern alle CSDs politischer werden.
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