28 Kommentare
- 04.02.2014, 11:56h
- Mal sehen, welche Schweinereien sich diese Duma noch ausdenkt!
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- 04.02.2014, 11:57h
- Eine Diskriminierung auf Grund des Geschlechts ist es, wenn alleinstehende Männer nicht, aber alleinstehende Frauen sehr wohl eine Leihmutter in Anspruch nehmen dürfen. Außerdem ergibt es keinen Sinn, wenn eine alleinstehende Frau eine Leihmutter in Anspruch nehmen darf, ein lesbisches Paar jedoch nicht, obwohl das lesbische Paar dem Kind nicht nur einen Elternteil sondern zwei Elternteile bieten kann. Diese logische Analyse zeigt die ganze Erbärmlichkeit von denen, die solche Gesetzentwürfe machen oder unterstützen.
Dass jetzt bald neue Gesetze gegen Rechte von Homosexuellen in Russland auf den Weg kommen sollen, zeigt, dass Russland nach Sochi Homosexuelle noch sehr viel härter kriminalisieren will. Das was man jetzt hört ist nur ein leichter Vorgeschmack auf das, was Homosexuellen nach den Olympischen Spielen in Russland noch bevorsteht. Mit den Juden in Deutschland fing es damals auch so an. Nach und nach wurden den Juden immer mehr Rechte weggenommen, bis es schließlich zum millionenfachen Massenmord ausuferte.
Normalerweise muss sich die Bevölkerung eines Landes gegen soetwas auflehnen. In Russland haben wir jedoch die gefährliche Situation, dass große Teile der russischen Bevölkerung extrem homophob sind, gepaart mit einem psychisch kranken Diktator Putin an der Spitze. Nur noch die Olympischen Spiele bieten einen zeitlichen Puffer zwischen der jetzigen Situation vor den Olympischen Spielen und der drastischen Verschlimmerung der Situation von Homosexuellen nach den Olympischen Spielen.
Die Gewalt und Mordrate gegenüber Homosexuellen in Russland wird umso stärker nach oben gehen, je schärfer die Gesetze gegen Homosexuelle sein werden. Homosexuelle in Russland werden um ihr Leben fürchten müssen. Dann bleibt Homosexuellen kaum mehr etwas anderes übrig als ihre Homosexualität für sich zu behalten und niemandem mehr davon zu erzählen.
Ich hoffe, dass die Olympioniken das erkennen und so massiv demonstrieren, dass die russische Bevölkerung das mitbekommt. Denn nur wenn die russische Bevölkerung sich gegen homosexuellenfeindliche Gesetze massiv auflehnt, kann das eventuell noch die Gesetze verhindern.
Leider zweifle ich doch sehr stark an dem Gewissen der Athleten, die wahrscheinlich größtenteils dort einfach nur ihren Sport abziehen werden und dann wieder nach Hause fahren.
Schade, dass man die olympischen Spiele nach Russland vergeben hat und schade, dass die olympischen Spiele nicht durch Abwesenheit der meisten großen Sportnationen boykottiert werden. Schade, dass das IOC so korrupt ist und überhaupt keine Menschlichkeit mehr zeigt, sondern nur noch vom Geld gelenkt wird.
Auch die FIFA-WM in Katar ist eine Unverschämtheit. Die sollte man auch boykottieren. - |
- 04.02.2014, 12:11h
- Ein interessanter und informativer Artikel, wie ich finde. Ein Lob an den Autor...
Gerade das Thema "Leihmutterschaft" kommt in der Bericherattung oftmals viel zu kurz, weil immer argumentiert wird, dass betreffe halt auch heterosexuelle Ehepaare, wo die Frau kein Kind bekommen könnte. Das stimmt zwar natürlich, aber gleichwohl es ist gerade auch für schwule Paare von Bedeutung.
Hier unterscheiden sich auch schwule Paare von lesbischen Paaren. Für letztere ist das Thema Adoption, das bereits mit der erlaubten Stiefkindadoption 2006 gelöst wurde, von Bedeutung. Für schwule Paare hingegen ist das Thema Leihmutterschaft von höherer Bedeutung.
Wenn ich befreundete schwule Paar zwischen 30 und 50 zu diesem Thema befrage, von denen die allermeisten bisher keine Kinder haben, so bekomme ich dort zur Antwort:
Tendenziell würde man sich eher zu einer Leihmutterschaft statt zu einer Adoption entscheiden, weil das von der Leihmutter ausgetragene Kind halt zumindest zur Hälfte durch das Sperma des einen Lebenspartner ein leibliches Kind ist. Daher glaube ich auch, dass schwule Paare in Deutschland sich eher zu einem Kind entscheiden würden, das durch eine Leihmutter entstanden ist, als das sie ein nichtleibliches Kind adoptieren würden.
Die meisten langjährigen schwulen Paare entscheiden sich dann aber in Deutschland doch letztlich gegen ein Kind, weil der Weg es zu bekommen, so rechtlich schwierig und sehr aufwendig ist (Auslandsreise, Aufenthalt dort, hohe Kosten für das Verwaltungsverfahren, usw.)
Es wird deutschen schwulen Paaren der Weg zu einer Familie mit Kind sehr, sehr schwer gemacht. Und eigentlich sollte es doch eher genau umgekehrt sein, weil doch unsere Gesellschaft mehr Kinder haben möchte und immer von der kinderarmen Gesellschaft in Deutschland gesprochen wird.
Und der Artikel zeigt nunmehr, dass noch ein weiterer Weg zu einer Leihmutterschaft schwulen deutschen Paaren versperrt wird, indem es in Russland künfitg nicht mehr erlaubt ist.
Länder, in denen Leihmutterschaften für schwule Paare erlaub sind, sind übrigens:
* einige Bundesstaaten in den USA, (insbesondere Kalifornien zu empfehlen)
* Kanada
* Indien
* Thailand
* Ukraine
* Vereinigtes Königreich
* Georgien
* Israel
* Niederlande
In Frankreich wird das Thema derzeit parlamentarisch diskutiert.
Verboten ist es unter anderem in:
* ärtzliche Hilfe in Deutschland verboten (Embryonenschutzgesetz)
* Schweiz
* Österreich
* Liechtenstein
* Dänemark
* Schweden
Ich glaube auch in Spanien, Italien, Ungarn und Norwegen ist eine Leihmutterschaft nicht durchsetzbar, aber so genau weiß ich das nicht.
Ich bin der Meinung, dass das Verbot der ärtzlichen Hilfe bei Leihmutterschaften im Embryonenschutzgesetz viel stärker in den Forderungskatalog des LSVD und anderer deutscher LGBT-Organisationen gehört. - |
- 04.02.2014, 12:18h
- Wieso sollte Russland auch nicht so weitermachen? Sie bekommen doch international kaum bis keinen Widerspruch...
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- 04.02.2014, 12:29h
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"Ich bin der Meinung, dass das Verbot der ärtzlichen Hilfe bei Leihmutterschaften im Embryonenschutzgesetz viel stärker in den Forderungskatalog des LSVD und anderer deutscher LGBT-Organisationen gehört."
Das sehe ich anders. Leihmutterschaft als Freundschaftsdienst ist ein anerkennenswertes Opfer.
Kommerzielle Leihmutterschaft (egal ob für Homos oder Heteros) kann bei den betroffenen Frauen zu erheblichen psychischen Problemen führen und ist eine Form der Ausbeutung Dritter, die mit dem emanzipatorischen Anspruch von LGTB-Organisationen nicht in Einklang steht.
Die LGTB-Bewegung kann nur erfolgreich sein, wenn sie mit anderen sozialen Minderheiten solidarisch ist.
Zu den widerlichen Zuständen in Frankreich haben auch skurrile Multimillionäre wie Pierre Berge ihren Beitrag geleistet, die Leihmutterschaft mit Fabrikarbeit verglichen haben. Der großbürgerliche Kapitalist lehnt übrigens die Ehe als angeblich bürgerliche Institution ab.
Wer's fassen kann, der fasse es. - |
- 04.02.2014, 12:37h
- Kinder in schwulen und lesbischen Familien wissen, dass sie Wunschkinder sind und ihre Eltern große Anstrengungen unternommen haben und Anfeindungen entgegengetreten sind, um Kinder zu haben.
Das kann man bei Kindern in Hetero-Familien leider nicht immer sagen...
Aber Fakten und Argumente interessieren ja nicht, wo ideologische Verklärung und der Geist des Faschismus herrschen. - |
- 04.02.2014, 12:57h
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@goddamn liberal
"Kommerzielle Leihmutterschaft (egal ob für Homos oder Heteros) kann bei den betroffenen Frauen zu erheblichen psychischen Problemen führen und ist eine Form der Ausbeutung Dritter, die mit dem emanzipatorischen Anspruch von LGTB-Organisationen nicht in Einklang steht."
--> Das sehe ich nicht so.
Nicht nur bei Freundschaftsdiensten, wo wir uns einig sind, sondern auch bei kommerziellen Leihmutterschaften in Deutschland und ausserhalb Deutschlands halte ich Leihmutterschaften ethisch für akzeptabel un in Ordnung. Sichergestellt sein muss aber, dass das Geld 1:1 bei den Leihmuttern ankommt und nicht bei den Vermittlerorganisationen "hängenbleibt".
Auch eine Leihmutter, die Geld nimmt, macht es freiwillig...selbst wenn sie in armen Verhältnissen lebt. Für sie ist es ein Weg an viel Geld zu gelangen, dass sie für sich und ihre oftmals anderen Kinder verwenden kann. Dieses Geld würde sie sonst NIE bekommen, da keiner gewillt ist, es ihr einfach zu schenken.
Daher bin ich als LSVD-Mitglied auch der Meinung, dass der LSVD für eine Reform des Embyronenschutzgesetzes in Deutschland eintritt und die ärtzliche Hilfe bei Leihmutterschaften erlaubt werden soll - unabhängig davon ob es kommerziell oder nicht kommerziell geschieht. - |
- 04.02.2014, 12:59h
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@Tobi Cologne
"Kinder in schwulen und lesbischen Familien wissen, dass sie Wunschkinder sind und ihre Eltern große Anstrengungen unternommen haben und Anfeindungen entgegengetreten sind, um Kinder zu haben. Das kann man bei Kindern in Hetero-Familien leider nicht immer sagen... "
Wie wahr, wie wahr....das hast du gut formuliert und treffend ausgedrückt. - |
- 04.02.2014, 13:03hFrankfurt
- und Faschisten in Russland haben nur "Hetero-Propaganda" im Kopf.
Wie sollen denn männlich gleichgeschlechtliche Partnerschaften in diesem diktatorischen Land überhaupt über Leihmutterschaft nachdenken, wenn schon vor der Duma jede Partnerschaft von Staatswegen im Keim erstickt wird und jede Form von Aufklärung unterdrückt wird??
Dieser Milonow so wie Putin begehen Verbrechen an den Menschenrechten.
Er spricht von einer Regelungslücke, in denen es sexuellen Minderheiten gestattet wird, Kinder über Homosexualität zu informieren. Was soll das denn bitte? Es geht doch in erster Linie darum, über die verschiedenen Lebenspartnerschaften zu informieren.
Herr Milinow soll doch mal mit anderen europäischen Staaten, in denen die Homo-Ehe gleichgestellt ist, in einen Dialog treten, um auch deutlich zu erkennen, wie gut es Kindern in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften dort geht.
Russland ist in Sachen Gleichberechtigung noch im Mittelalter stehen geblieben. Das ist unerträglich. - |
- 04.02.2014, 13:28h
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"Kommerzielle Leihmutterschaft (egal ob für Homos oder Heteros) kann bei den betroffenen Frauen zu erheblichen psychischen Problemen führen und ist eine Form der Ausbeutung Dritter, die mit dem emanzipatorischen Anspruch von LGTB-Organisationen nicht in Einklang steht."
Gefühlsmässig spüre ich das auch so.
Sie tun es zwar "freiwillig" trotzdem sobald Geld ins Spiel kommt, wird diese Freiwilligkeit fragwürdig wenn jemand Geld fürs überleben braucht.
Ich spüre dasselbe Unwohlsein wenn ich an Prostitution denke. Oder an jemandem der für Geld Sperma spendet. - |