14 Kommentare
- 04.02.2014, 21:04h
- Bravo!
Herzlichen Glückwunsch den Schotten, dass sie nun auch im 21. Jahrhundert angekommen sind.
Und ein weiteres Armutszeugnis für Deutschland, das von immer mehr Staaten abgehängt wird und den Anschluss an die Moderne verliert.
Das wird sich übrigens auch früher oder später wirtschaftlich rächen. - |
- 04.02.2014, 21:18h
- Ich möchte noch ergänzen, dass die SPD die gleiche Schuld wie die Union trägt, wenn die SPD nicht für die Eheöffnung stimmt. Und da die SPD im Wahlkampf die Eheöffnung versprochen hat ("100% Gleichstellung nur mit uns"), wäre das unglaublich, wenn die SPD nun nicht für unsere Gleichstellung stimmen würde, sondern gemeinsame Sache mit der Union macht und sich immer wieder zur minischrittweisen Gleichstellung vom Bundesverfassungsgericht verurteilen lässt.
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- 04.02.2014, 21:28h
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Na, sagen wir mal, mit der Abschaffung des Ehe-Verbots für Homopaare kommt man im 20. Jahrhundert an.
Im 21. Jahrhundert sollten längst nicht nur die patriarchalisch strukturierte Pärchen-Modelle rechtlich abgesichert, während weitere Formen von Gemeinschaften rechtlich diskriminiert werden. - |
- 04.02.2014, 21:54h
- In Virginia gab es heute die Gerichtsanhörung des "same-sex marriage case", der vermutlich letztlich vor dem US Supreme Court landen wird. Momentan ist der Fall noch auf Ebene des Virginia Supreme Courts, wird aber auf dieser Ebene in den nächsten Stunden oder Tagen entschieden und wird dann aufsteigen zu einem der Federal Courts of Appeals. Dort hoffen Schwule und Lesben ebenfalls auf eine Entscheidung, und dann könnte vielleicht noch in diesem Jahr der Fall wieder vor dem US Supreme Court landen. Und dann wird der US Supreme Court von da an ein paar Monate später, nach mündlichen Anhörungen und Bedenkzeit sein Urteil sprechen und aller Voraussicht nach die gleichgeschlechtliche Ehe in allen Bundesstaaten der USA ermöglichen. Letzteres wird aber wohl erst 2015 passieren. D. h. in der zweiten Jahreshälfte diesen Jahres wird der Fall wohl vor dem US Supreme Court landen und irgendwann im nächsten Jahr entschieden werden. Und dann wird Deutschland nochmals älter aussehen, vor allem weil die USA ja eigentlich noch konservativer sind als Deutschland. Deutschland ist eigentlich liberaler als die USA, aber wegen dem Scheißverhalten von FDP und SPD kommt die Eheöffnung in Deutschland leider nicht durch den Bundestag. Da wohl erst im Herbst 2017 gewählt wird und es dann wieder dauert bis eine Regierung steht und der Bundestag siene Arbeit aufnimmt, wird es wohl nicht vor 2018 zur Eheöffnung in Deutschland kommen. Und wenn die Union 2017 nochmals die Kanzlerin stellt, auch bis 2022 nicht. Schreckliche Vorstellung. Aber selbst wenn es "schon" 2018 dazu kommen sollte, wird Deutschland bis dahin von den meisten Staaten dieser Welt abgehängt worden sein in Sachen Gleichstellung. Es ist einfach traurig.
Zudem versucht Putin nun auch seine homophoben Fühler nach Westeuropa auszustrecken. Putin hat die homophobe Konferenz in Leipzig finanziert, seine homophobe Ministerin dorthin geschickt und man munkelt, dass Putin auch seine Finger bei der Bewegung gegen den Bildungsplan in Baden-Württemberg im Spiel haben könnte. Nach Olympia könnte Putin also versuchen in Ländern wie Frankreich und Deutschland die homophoben Bevölkerungsschichten gegen Homosexuelle aufzuhetzen. - |
- 05.02.2014, 09:46h
- Das sind tolle Neuigkeiten!
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- 05.02.2014, 12:42h
- Eine sehr schöne Meldung und freut mich für Schottland.
Übrigens innerhalb der EU schaut es dann so aus:
* 9 Länder mit Eheöffnung:
Schweden, Dänemark, Vereinigtes Königreich (ohne Nordirland), Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal und eventuell noch dieses Jahr Luxemburg
* 8 Länder mit Lebenspartnerschaft:
Finnland, Irland, Deutschland, Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowenien und Kroatien
* 11 Länder ohne staatliche Anerkennung:
Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Zypern, Malta und Italien
Außerhalb der EU haben zudem in Europa die zwei Länder Island und Norwegen die Ehe geöffnet und die Schweiz. Liechtenstein und Andorra ein Lebenspartnerschaftsinstitut eingeführt
== Ausblick ==
Es wäre also sehr erfreulich, wenn nunmehr Luxemburg auch die Ehe öffne, Kroatien die Lebenspartnerschaft weiter ausweitet und in Malta zumindest endlich dort das parlamentarisch geplante Lebenspartnerschaftsinstitut durchkommt. - |
- 05.02.2014, 13:34h
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Was TJ in der Aufstellung mit all seiner evangelischen Dummdreistigkeit selbstverständlich absichtlich verschweigt, ist, dass die Öffnung der Ehe in Nordirland von seinen evangelischen Betschwestern verhindert wird!
"Ablehnung kam von den meisten Abgeordneten der beiden konservativen protestantischen Parteien DUP und UUP, die die Fortführung der Union mit Großbritannien anstreben. Dagegen votierten die katholischen Sozialdemokraten für die Gleichstellung, ebenso wie die überkonfessionellen Liberalen und Grünen."
www.queer.de/detail.php?article_id=19116 - |
- 05.02.2014, 16:31h
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>"dass die Öffnung der Ehe in Nordirland von seinen evangelischen Betschwestern verhindert wird!"
und so ist es auch in finnland, wo funktionäre der evangelisch-lutherischen kirche sich immer wieder öffentlich gegen die gleichstellung aussprechen und das über die christlich-konservative partei auch ins parlament tragen.
in finnland kann man übrigens per online-formular aus der kirche austreten. das ist ganz lustig, weil man so teils schon während der fernsehauftritte christlicher funktionär_innen den rapiden anstieg der austrittskurve verfolgen kann. - |
- 05.02.2014, 16:36h
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>"Ich denke, dass es richtig ist, dass Glaubensgemeinschaften frei entscheiden können ob sie gleichgeschlechtliche religiöse Ehen zulassen oder nicht"
was den magischen zinnober betrifft, sehe ich das auch so.
aber hier geht es außerdem darum, dass diese kirchen auch ZIVILEHEN schließen dürfen. und in diesem zusammenhang finde ich es vollkommen inakzeptabel, dass der staat sagt: ihr dürft staatliche funktionen ausüben, dabei aber nach lust und laune diskriminieren, wen ihr wollt.
das geht nicht! - |
Ich finde es scheiße, dass die Eheöffnung in England, Wales und Schottland jeweils erst ein Dreivierteljahr nach dem endgültigen Beschluss in Kraft tritt. In dem Zeitraum werden sich einige Menschen sterben, die gerne zuvor von dem Recht hätten Gebrauch machen wollen. Es ist für mich absolut unverständlich wieso Schwule und Lesben nun beispielsweise in Schottland acht Monate darauf warten müssen bis das Gesetz in Kraft tritt.
Aber gut ist, dass es überhaupt endlich endgültig beschlossen ist.
Deutschland ist schon seit einiger Zeit totales Schlusslich in Sachen rechtlicher Gleichstellung gleichgeschlechtlciher Paare in Nordwesteuropa. Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, England, Wales, Schottland, Dänemark, Island, Norwegen und Schweden haben alle die Ehe geöffnet und sowohl Luxemburg als auch Irland werden bald dazukommen. Nur in Deutschland regiert eisern Angela Merkel, die sich einen Dreck um das im Grundgesetz stehende Recht auf Gleichbehandlung schert. Merkel und ihre Union haben sogar noch Spaß daran Homosexuelle so zu demütigen und können es leider, weil die Menschen in diesem Land sich ebenfalls zu mehr als 40% einen Dreck um unser Recht auf Gleichbehandlung scheren.