Facebook ist mit weltweit mehr als 1,2 Milliarden Nutzern das beliebteste soziale Netzwerk
Im sozialen Netzwerk soll man sich künftig nicht mehr nur als Frau oder Mann registrieren lassen können, sondern es gibt eine Auswahl aus rund 50 Optionen.
Facebook hat am Donnerstag angekündigt, dass sich Nutzer künftig nicht mehr zwischen den Attributen "männlich" und "weiblich" entscheiden müssen, sondern aus dutzenden Formen wählen können. Die Veränderungen sind derzeit nur in der US-Sprachversion durchgeführt worden, soll aber auf andere Länder ausgedehnt werden.
In einem Menü können die Nutzer aus Beschreibungen wie "transgender", "transsexual" "androgynous", "trans*", "female to male", "transfeminine", "gender queer" oder "Two spirit" entscheiden. Außerdem dürfen sie auswählen, ob sie sich als "he", "she" oder neutral als "they" bezeichnen lassen wollen.
In einem Blog-Eintrag erklärte das Diversity-Team des kalifornischen Unternehmens: "Wir wollen, dass Sie sich wohl fühlen und ihr wahres Selbst sein können". Mit der Veränderung soll erreicht werden, dass mehr Menschen ihre Identität auf Facebook besser darstellen könnten. Dafür habe man auch mit führenden LGBT-Gruppen zusammengearbeitet, um eine möglichst vollständige Liste anbieten zu können. Da es noch Probleme mit der Anerkennung von Transgendern gebe, können die Nutzer ihren Geschlechtsstatus auch nur ihren engsten Freunden anzeigen lassen und vor anderen geheim halten.
Freude in der Trans-Community
"Es wird viele Leute geben, denen diese Veränderung vollkommen egal ist. Aber die Personen, die das betrifft, werden sich sehr freuen", erklärte Facebook-Programmiererin Brielle Harrison gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Sie hatte sich für die Veränderung innerhalb der Firma auch aus eigenem Interesse stark gemacht. So hat sie bereits ihren Status von "Female" zu "TransWoman" verändert. Sie könne damit zum ersten Mal allen Menschen Angaben zu ihrem Geschlecht zeigen. "Und ich kann selbst entscheiden, wem ich das zeigen will", so Harrison weiter.
Transgender-Aktivistin Nori Herras-Castaneda aus San Jose zeigte sich begeistert, dass es im Konzern überhaupt keinen Widerstand gegen die Änderung gegeben habe. Facebook-Mitarbeiter erklärten auch, dass Unternehmenschef Mark Zuckerberg die transfreundliche Geschlechterauswahl unterstützt habe.
Bei Facebook ist seit 2008 die Angabe des Geschlechts Pflicht. Der Konzern erklärte damals, dass dies aus sprachlichen Gründen notwendig sei, um die Nutzer richtig anzusprechen. Beim wenig erfolgreichen Konkurrenzdienst Google+ gibt es derzeit nur "Mann", "Frau" und "andere" als Angaben.
Bereits 2012 öffnete Facebook die Ehe für Schwule und Lesben: In seiner Chronik-Funktion (Timeline") führte die Seite ein Icon für gleichgeschlechtliche Hochzeiten ein (queer.de berichtete). (dk)
Ein richtiger Schritt, der aber auch nicht relativiert, dass Facebook in anderen Bereichen ein typischer, prüder US-Konzern ist, der z.B. Fotos von Männern in Unterwäsche, etc. zensiert, aber Homohasser gewähren lässt.