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28. Verleihung des queeren Filmpreises
Teddy 2014 für Coming-out-Film aus Brasilien
- 15. Februar 2014 3 Min.

"The way he looks" feierte bei der Berlinale Weltpremiere
Die Story eines blinden Teenagers, der sich in einen Mitschüler verliebt, war bereits als Kurzfilm erfolgreich. Die Kurzfassung als Video sowie alle Infos zu den weiteren Teddys.
In Berlin sind am Freitag in der Komischen Oper die diesjährigen Teddy Awards verliehen wurden. Die neunköpfige international besetzte Jury wählte den brasilianischen Spielfilm "Hoje eu quero voltar sozinho" (The way he looks) zum besten Spielfilm.
Bereits die Entstehung des Films ist ungewöhnlich: Regisseur Daniel Ribeiro hatte vor vier Jahren einen Kurzfilm gedreht über Leonardo, einen 15-jährigen blinden Teenager, der nicht nur mit der Eifersucht seiner Freundin Giovana zu kämpfen hat, sondern auch mit den Gefühlen für seinen neuen Mitschüler Gabriel.
Ribeiro suchte danach nach Möglichkeiten, weitere Themen des Kurzfilms aufzugreifen, speziell die Frage der Unabhängigkeit Leonardos. Für die Langfassung wählte er die gleichen Schauspieler. "Ein freudvoller Debütfilm von einem Regisseuer, der gute Dialoge, Charakterisierung, Performances, Kamera und Musik vereint, um einen Film zu präsentieren, der aus dem gut erforschten Genre des Coming-of-Age herausragt und dem alten Spruch 'Liebe ist blind' eine neue Deutung verleiht", lobte die Jury. Der Film holte auch den FIPRESCI-Kritikerpreis der Berlinale und hat bereits einen deutschen Verleih.
Beste Doku und bester Kurzfilm

Beste Dokumentation: Der Kreis
Als beste Dokumentation wurde der Schweizer Film "Der Kreis" von Stefan Haupt ausgezeichnet, das Anfang der 40er gegründete Netzwerk um die gleichnamige Zeitschrift überlebte als einzige Schwulenorganisation die Herrschaft des Naziregimes und blühte in der Nachkriegszeit zu einem international beachteten Underground-Club auf. Legendäre Maskenbälle in Zürich boten 800 Besuchern aus ganz Europa einen sicheren Freiraum.
Zum besten Kurzfilm wählte die Jury den libanesischen Beitrag "Mondial 2010" von Roy Dib. Der mit Handkamera gedrehte 19-Minüter erzählt von den Grenzen im Mittleren Osten, von den Reisen zweier Liebender in einer Region, in der Homosexualität nicht erlaubt ist.
Die Special Awards und die Gala im TV

Ausschnitt aus "Pierrot Lunaire"
Mit dem "Special Jury Award" wurde "Pierrot Lunaire" des Regisseurs Bruce LaBruce ausgezeichnet, die "queercore-Version" des Musiktheaterstückes von Arnold Schönberg, der 1912 einen Teil des Gedichtzyklus von Albert Giraud vertonte. Auf einer wahren Geschichte beruhend und gesungen von Susanne Sachsse schildert LaBruce eine dunkle Geschichte der Sehnsucht, der Liebe und der Transgression auf den Straßen Berlins.
Mit Special Teddy Awards wurden der Regisseur Rosa von Praunheim und die Autorin, Fotografin und Filmemacherin Elfi Mikesch ausgezeichnet. Der nach einem ermodeten LGBT-Aktivisten aus Uganda benannte "David Kato Vision & Voice Award" ging an Sou Sotheavy, eine Transgender-Aktivistin aus Kambodscha.
Eine Zusammenfassung der Preisverleihung gibt es am Samstag auf arte (23.30 Uhr) und in der Nacht zum Montag im rbb (1.10 Uhr) zu sehen. (nb)
Links zum Thema:
» Homepage des Teddy Award mit weiteren Infos
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
03:45h, ZDF:
Notruf Hafenkante
Folge 258: Stumme Angst – Claudia vermutet, dass ihr Sohn Ziel eines schwulenfeindlichen Übergriffs geworden ist.
Serie, D 2016- mehr TV-Tipps »















