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Selbstverpflichtung
Adidas engagiert sich gegen Homophobie im Sport
- 06. März 2014 2 Min.

Drei Streifen im Regenbogen: Die Unterzeichnung der "Berliner Erklärung" gehört für Adidas zum Diversity Management
Als erstes Unternehmen hat der Sportartikelhersteller aus dem fränkischen Herzogenaurach die "Berliner Erklärung" unterzeichnet.
Vor acht Monaten initiierte die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld die "Berliner Erklärung" gegen Homophobie im Sport (queer.de berichtete), und noch immer kommen neue Unterstützer hinzu. Die fünfzigste Unterschrift leistete nun Herbert Hainer, der Vorstandsvorsitzender der Adidas-Gruppe. Nach zahlreichen Fußballverbänden, Sportfunktionären und Politikern ist der Sportartikelhersteller aus dem fränkischen Herzogenaurach das erste Unternehmen, das sich zu einem "aktiven Vorgehen gegen Homophobie auf allen Ebenen des Sports" verpflichtet.
Die Unterzeichnung erfolgte bereits am 14. Februar, eine Pressemitteilung gab es dazu nicht. Allerdings machte das Unternehmen das Engagement in seinem englischsprachigen Blog öffentlich. "In guter Gesellschaft mit berühmten Fußballclubs wie Bayern München und Sportverbänden wie dem DFB und der Bundesliga ist die Adidas-Gruppe das erste Unternehmen, das mit der Unterzeichnung des Dokuments klar Stellung bezieht gegen die Diskriminierung von Homosexuellen auf dem Spielfeld", schrieb dort Johannes Donath am 20. Februar.
Adidas will Vielfalt "noch vergrößern und fördern"

Seit dem vergangenen Jahr hat Adidas auch ein eigenes LGBT-Mitarbeiternetzwerk
"Diversity ist in unseren Unternehmenszielen verankert, da wir überzeugt sind, dass es Menschen mit unterschiedlichen Ideen, Stärken, Interessen und kulturellen Hintergründen benötigt, um erfolgreich zu sein", erklärte Adidas-Presssprecherin Simone Lendzian auf Anfrage von queer.de die Motivation des Konzerns. "Wir versuchen also nicht nur, die Vielfalt, die bei uns entstanden ist, zu managen, sondern wollen sie auch aktiv noch vergrößern und fördern, z.B. durch bewusstes Recruiting nach Vielfältigkeitskriterien."
Beim Thema Diversity sei Adidas "schon lange vorbildlich", bestätigte Jörg Litwinschuh, geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. So präsentierte sich der Sportartikelhersteller im vergangenen Jahr u.a. bei der schwul-lesbischen Karrieremesse "Sticks & Stones", wo auch die Idee zu einem eigenen LGBT-Mitarbeiternetzwerk entstand. Heute gehören der Gruppe rund 20 Menschen an.
"Adidas setzt mit der Unterzeichnung der Berliner Erklärung ein sehr wichtiges Signal", ergänzte Litwinschuh. "Bisher waren die Unternehmen noch zurückhaltend; dabei ist es so wichtig, dass gerade die Sponsoren den Verbänden und Vereinen auch beim Thema Akzeptanzförderung zur Seite stehen."
Die Adidas-Gruppe gilt nach Nike als der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt. In vielen Ländern, darunter Russland, ist sie Marktführer. Die börsennotierte Aktiengesellschaft hat knapp 47.000 Mitarbeiter, der Jahresumsatz beträgt rund 15 Milliarden Euro. Zur Adidas-Gruppe gehören die Marken Adidas, Reebok und TaylorMade. (cw)














