Mozilla-Chef Brendan Eich lehnt Rücktrittsforderungen ab, weil seine Spenden eine Privatangelegenheit seien.
Der neue Geschäftsführer der Mozilla Foundation, Brendan Eich, hat 2008 nicht nur die homophobe "Proposition 8" unterstützt, sondern zuvor auch schon an Politiker mit einer homophoben Agenda gespendet.
Wie der britische "Guardian" berichtet, hatte Eich in den 1990er Jahren den beiden erzkonservativen Kandidaten Pat Buchanan und Ron Paul Schecks überreicht. So unterstützte er die Präsidentschaftskampagne von Buchanan zwischen 1991 und 1992 mit insgesamt 1.000 US-Dollar. Dieser wollte sich damals rechts von Amtsinhaber George H.W. Bush positionieren und beschwor einen "Religionskrieg" um Homo-Rechte herauf. Zwischen 1996 und 1998 spendete Eich zudem insgesamt 2.500 Dollar an den Präsidentschaftskandidaten Ron Paul, der ebenfalls mit homofeindlichen Äußerungen Stimmung machte.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Mozilla-Chef 1.000 Dollar an die "Proposition 8"-Kampagne gespendet hatte (queer.de berichtete). Daraufhin gab es mehrere Boykott-Aufrufe gegen den hauseigenen Browser Firefox: So rief das Dating-Portal OK Cupid seine Nutzer dazu auf, einen anderen Browser zu verwenden. Ein Software-Entwickler kündigte zudem an, nicht mehr für Mozilla-Produkte zu programmieren.
Eich lehnte Rücktrittforderungen strikt ab und erklärte die "Proposition 8"-Spende zu einer Privatangelegenheit, die nichts mit dem Mozilla-Konzern zu tun habe. An seinem Arbeitsplatz trete er eindeutig für den Gleichbehandlungsgrundsatz ein und unterstütze die Unternehmenspolitik. Im Mozilla-Blog war letzte Woche klargestellt worden, dass sich der Konzern für die Ehe-Öffnung einsetze. (dk)