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  • 13. Dezember 2004 10 2 Min.

Die FDP macht homopolitische Schlagzeilen: auch in einer CDU-Regierung soll das Rad nicht zurückgeschraubt werden.

Von Norbert Blech

"2006: Neuanfang für Deutschland" - so lautet der Titel eines 13-seitigen Programms, das FDP-Chef Guido Westerwelle am Montag dem Parteipräsidium vorstellen will. Das Papier, aus dem der "Tagesspiegel" und "Focus" vorab zitieren, enthält die Pläne der Partei für die Zeit einer möglichen Regierungsbeteiligung nach der nächsten Bundestagswahl.

Keine Rückschritte

Neben Planungen vor allem zu Steuern und Wirtschaftsrecht enthält das Papier den Berichten zufolge auch die Forderung, "erreichte Fortschritte bei Zuwanderung, Staatsangehörigkeit und gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften" nicht zurückzudrehen.

FDP-Sprecher Robert von Rimscha trat allerdings am Wochenende der vom Nachrichtenmagazin "Focus" verbreiteten Darstellung entgegen, es handle sich dabei um Bedingungen, die der Union als möglichem Koalitionspartner gestellt werden sollten. Dies sei ein reines "Sofortprogramm für Deutschland" der FDP für 2006. Von Bedingungen könne keine Rede sein, sagte er dem "Tagesspiegel". Bei der Union wurde der Vorstoß kritisiert: "Das Fell des Bären sollte man erst verteilen, wenn er erlegt ist", sagte der thüringische CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus. Koalitionsverhandlungen fänden erst nach gewonnenen Wahlen statt.

Keine Verbesserungen

Im Falle der Homo-Politik ist das Papier jedoch wenig konfliktreich, werden doch keine Verbesserungen für Homo-Ehen versprochen. Noch während seiner Kanzlerkandidatur 2002 hatte CSU-Chef Stoiber selbst versprochen, an der Homo-Ehe mit den damaligen Regelungen nicht mehr zu rütteln. Es ist eher unwarscheinlich, dass die Union gegen die Sicht von Bundesverfassungsgericht und der Mehrheit der Bevölkerung Rückschritte beim Lebenspartnerschaftsgesetz machen wird.

Trotzdem sorgen Homo-Themen für Zwiespalt zwischen FDP und CDU/CSU. Dem rot-grünen Gesetz für eine Besserstellung der Lebenspartnerschaften stimmten die Liberalen auf Regierungsebene zu, tzotz heftiger Kritik seitens der Union speziell zur beschlossenen Stiefkindadoption, und setzen bei den schwarz-gelben Koalitionen im Bundesrat sogar eine Enthaltung bei dem Gesetz durch. Im Sommer hatte Stoiber Westerwelle zudem wenig dementiert einen "Leichtmatrosen" genannt, was als Anspielung sowohl auf Politik- als auch Lebensstil des FDP-Vorsitzenden verstanden wurde. Sein Coming-out unter Zuhilfenahme der Boulevardmedien im Juli diesen Jahres hatte nicht bei jedem in CDU/CSU Zustimmung gefunden.

Montag, 13. Dezember 2004

19.10.23 | "Sein Herz hing an Bonn"
Bonn erhält eine Guido-Westerwelle-Brücke
04.02.21 | Ex-Außenminister
München erhält Guido-Westerwelle-Platz
16.03.17 | "Zwischen zwei Leben"
Guido Westerwelles Leben wird verfilmt
18.03.16 | Ex-Außenminister
Guido Westerwelle ist tot
07.11.15 | Schwuler Ex-Außenminister
Westerwelle: "Wir führen keine Ehe zweiter Klasse"
-w-

#1 fdp-propagandaAnonym
  • 13.12.2004, 16:27h
  • so ein blödsinn. schwesterwelle knickt bei den schwulen forderungen doch sofort ein, wenn er nur außenminister werden kann...
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#2 gerdAnonym
  • 13.12.2004, 18:39h
  • Die FDP ist mit ihrer jetzigen Positonsbestimmung in Gesellschafts-fragen zu loben.

    Zwar kann man darüber streiten, ob der Zeitpunkt für diese Stellungnahme der FDP günstig gewählt ist; aber damit wird für Wähler Innen der FDP zumindest sehr klar, wofür die FDP eintritt.

    Die FDP wird beispielsweise im Thema "Homosexuelle Paare" nicht unter einer CDU-regierten Bundes-regierung "einknicken"; denn dann würde sie dauerhaft auf Jahrzehnte den Politikbereich "Gesellschaft" verlieren und damit das liberale Bildungsbürgertum verlieren; denn die FDP kann nur Wählerstimmen über 5 % erreichen, wenn sie nicht nur das Politik-feld "Arbeitsmarkt/Wirtschaft" besetzt.

    Daher halte ich es auch für sehr löblich, dass die FDP in der Wählerschicht der homosexuellen Menschen (den sie seit Mitte der 90er an die Grünen bei Einführung der Lebenspartnerschaft verloren hatte) angekommen ist, wie dies das jetzige Parteipapier zeigt.

    Denn längst nicht alle homosexuellen Menschen finden "Atomausstieg", Ablehnung von "Elitenbildung" in der Gesellschaft gut, ... und wählen automatisch die Grünen oder SPD.

    Der Satz von Gudio Westerweille "hart arbeiten und privat so leben, wie man es will" hat für viele homosexuelle Menschen einen hohen Stellenwert in der Lebens- und politischen Wahlentscheidung.

    Eine künftige FDP, die von der vom Bundesverfassunggericht bestätigten Eingetragenen Lebenspartnerschaft abgeht und diese auhöhlen würde, bereitet ihr poltisches, gesellschaftliches Waterloo.

    Und daher ist gerade das jetzige Schreiben der FDP inhaltlich konsequent und sehr zu loben.
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#3 wie bitte?Anonym
  • 13.12.2004, 19:51h
  • Habe ich das richtig gelesen, der Erfolg der FDP soll in einer schwarzgelben Koalition, dass sie ncihts zurückdreht?

    Wie kann man die Grünen kritisieren, dass sie weniger als die volle Gleichstellung durchsetzen und selbst nur eine Verteidigkung des von den Grünen Erreichten anbieten.

    Bei so etwas hätten die Grünen auf dieser FDP-Seite aber ein ganzes Glas voll Gurken bekommen, oder?
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