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- 11. April 2014 2 Min.

Für „Stonewall" muss Jeremy Irvine seinen britischen Akzent (und möglichst seine Klamotten) ablegen
Der schwäbische Blockbuster-Lieferant Roland Emmerich will den Aufstand in der Christopher Street verfilmen – als Hauptdarsteller hat er einen 24-Jährigen Engländer ausgewählt.
Roland Emmerich steht zwar gerade mitten in den Vorbereitungen zu seinem Blockbuster "Independence Day 2", will aber zuvor noch einen schwulen Low-Budget-Film ohne Aliens verwirklichen: Wie das Branchenmagazin "Deadline" berichtete, will er in Kürze sein Herzensprojekt "Stonewall" drehen.
Die Hauptrolle soll der englische Schauspieler Jeremy Irvine übernehmen. Er soll einen jungen Schwulen spielen, der durch den Stonewall-Aufstand im Jahr 1969 politisiert wird. Irvine war in Großbritannien 2009 durch die Jugend-Sitcom "Life Bites" bekannt geworden und wirkte anschließend mit der Royal Shakespeare Company in dem Theaterstück "Dunsinane" mit. Seinen internationalen Durchbruch schaffte er als Hauptdarsteller des Steven-Spielberg-Kriegsfilms "Gefährten". Er steht außerdem für weitere vielversprechende Filme vor der Kamera, so etwa für das britische Horrordrama "The Woman in Black: Angel of Death". Außerdem wird er in Kürze als jüngere Version von Colin Firth im Kriegsdrama "The Railway Man" zu sehen sein.
Das Drehbuch zu "Stonewall" verfasst der schwule Autor Jon Robin Baitz. Der 52-jährige hat mehrere Broadway-Stücke geschrieben und unter anderem die Fernsehserie "Brothers & Sisters" mit Courtney Cox erfunden, die in Deutschland im Sender sixx gezeigt wurde.

Roland Emmerich ist der erfolgreichste deutsche Regisseur in Hollywood
Das Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street war ein von der Mafia betriebener Treffpunkt für Homo- und Transsexuelle, der im Visier der damals extrem homophoben Polizei gestanden hatte. Bei einer Razzia in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni ließen sich die Besucher die Polizeigewalt nicht mehr gefallen und lieferten sich anschließend Straßenschlachten. Der Aufstand galt als Wendepunkt im Kampf um gleiche Rechte. An die Ereignisse wird noch heute jährlich mit Gay Prides oder Christopher Street Days erinnert.
Noch ist unklar, wann "Stonewall" in die Kinos kommen wird. Bislang hat lediglich "Independece Day 2" einen deutschen Starttermin: den 30. Juni 2016.
Der im Sindelfinger Stadtteil Maichingen aufgewachsene Roland Emmerich gehört mit Filmen wie "Universal Soldier", "Der Patriot", "The Day After Tomorrow" und "2012" zu den erfolgreichsten Action-Regisseuren in Hollywood. Er hat sich aber erst in den letzten Jahren dazu durchgerungen, offen über seine Homosexualität zu sprechen. Das will er auch in seinen Action-Filmen deutlich machen: So erklärte er, dass in "Independence Day 2" eine homosexuelle Figur vorkommen wird (queer.de berichtete). Außerdem spendete er wiederholt sechsstellige Beträge an Homo-Gruppen, zuletzt im vergangenen Jahr an die Human Rights Campaign, die sich unter anderem für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht einsetzt (queer.de berichtete). (dk)
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