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  • 11. April 2014 75 3 Min.

Homo-Heiler versuchen noch immer, ihre gefährlichen Therapien an den Mann zu bringen

Ein vom Weißen Kreuz organisierter Ex-Gay-Kongress soll Ende Mai im hessischen Kassel stattfinden. LGBT-Aktivisten üben scharfe Kritik.

Der Evangelische Fachverband für Sexualethik und Seelsorge Weißes Kreuz e.V. will am 22. Mai eine dreitägige Tagung veranstalten, auf der Redner der Ex-Gay-Bewegung für die Heilung von Homosexualität werben sollen. Zum "Kongress Sexualethik und Seelsorge" (PDF) sind unter anderem Christl Ruth Vonholdt vom "Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG)" eingeladen. Sie ist davon überzeugt, dass alle Menschen grundsätzlich heterosexuell sind, manche aber lediglich ein "homosexuelles Problem" hätten. So bezeichnete sie Homosexualität als "Ideologie".

Als weiterer Redner hat sich Markus Hoffmann vom Homo-Heiler-Verband "Wüstenstrom e.V." angekündigt. Er will in Kassel ein Seminar mit dem Titel "Sexuelle Identitätsstörungen in der Beratung" abhalten. Die beiden Aktivisten sind die bekanntesten Protagonisten der deutschen Ex-Gay-Szene, die Homosexuelle "heilen" wollen.

Weltärzteverband: Homo-"Heilung" ist lebensgefährlich

Ärzteverbände warnen vor der Konversionstherapie, da diese nutzlos sei und Homosexuelle in die Depression oder gar den Selbstmord treibe. So verabschiedete der Weltärztebund im vergangenen Jahr eine Stellungnahme, nach der Konversionstherapien "die Menschenrechte verletzen und nicht zu rechtfertigen" seien. "Es gibt [für diese Methoden] keine medizinische Indikation und sie stellen eine ernste Gefahr für die Gesundheit und die Menschenrechte von denen dar, die behandelt werden", so die Argumentation der internationalen Vereinigung, der mehr als 100 nationale Ärzteverbände angehören (queer.de berichtete).

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Kritik von Grünen und LGBT-Aktivisten


Der Landtagsabgeordnete Kai Klose (Grüne) ist besorgt

Aus der Politik gibt es kritische Stimmen an dem evangelischen Kongress. So erklärte Kai Klose, der homopolitische Sprecher der Grünen im hessischen Landtag, dass die Teilnahme von Hoffmann und Vonholdt am Kongress "in hohem Maße Besorgnis erregend" seien.

Das LGBT-Netzwerk QueerNet Hessen forderte als Reaktion auf die Ankündigung die evangelische Kirche auf, "sich endlich auf die Seite von Lesben und Schwulen zu stellen und Konversions­therapien deutlich und offen abzulehnen". Diese "pseudo-therapeutischen Ansätze" müssten ein Ende haben, erklärte der Verein am Freitag. "Die bigotte Haltung der Kirche, einerseits gleich­geschlechtliche Paare zu segnen und andererseits Konversions­therapien zu akzeptieren, ist unerträglich".

Der Veranstalter, das "Weiße Kreuz", ist Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche (EKD). Die evangelikale Gruppe vertritt eine höchst konservative Sexualmoral, die etwa jeglichen Sex außerhalb der Ehe verurteilt. Homosexualität wird generell abgelehnt: So hat der Verband eine Handreichung zum Thema erarbeitet (PDF), in dem Homosexualität mit Pädophilie gleichgesetzt wird ("einige lieben Kinder, Jugendliche oder Gleichaltrige"). Änderungswilligen Homo­sexuellen wird versprochen, "durch Therapie, Seelsorge oder Selbsthilfegruppen" heterosexuell zu werden.

Eine ähnliche Veranstaltung hatte bereits 2009 im hessischen Marburg zu Protesten geführt (queer.de berichtete). Bereits damals hatten Vonholdt und Hoffmann auf Einladung einer christlichen Gruppe für Homo-"Heilung" geworden. An den Protesten hatten sich unter anderem SPD, Grüne und die Aids-Hilfe beteiligt. Der Kongress wurde allerdings von Politikern von CDU und CSU verteidigt. (dk)

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#1 Foxie
  • 11.04.2014, 14:23h

  • Was maßen sich diese Leute an?!
    Sie urteilen selbstherrlich mit ihren menschenverachtenden Ideologien über diejenigen, die gerade auf einen langen, oft sehr schweren Weg sind, sich selbst zu erkennen!
    Statt Hilfe gibt es da nur Haß, Verachtung und Schuldzuweisung!
    Und dies wird nicht nur geduldet, sondern mehr oder weniger offen von der Politik gefördert!
    Hier sind, auch und gerade aus der Politik klare Worte und Taten angebracht, aber bei dieser Regierung wartet man vergebens.
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#2 Jadughar
  • 11.04.2014, 14:24hHamburg
  • Nun, wenn diese Evangelikalen es Ernst mit dieser Therapie meinen, dann könnten sie zwecks Überprüfung ihrer kruden Thesen sich einer Behandlung unterziehen, wo aus ihnen Ex-Heteros werden. Denn logischerweise müßte dann auch Heterosexualität eine Ideologie sein und die Mensch wären dann grundsätzlich homosexuell.
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#3 myysteryAnonym
  • 11.04.2014, 14:54h
  • Antwort auf #2 von Jadughar

  • Der Landtagsabgeordnete Klose soll seine "Besorgnis" doch direkt dem eigenen Koalitionspartner mitteilen. Der ist an dieser Aktion gewiss - direkt oder indirekt - irgendwie beteiligt und kann aus erster Hand über diese "harmlosen" Pseudo-Christen aufklären.
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