Eröffnung der Gay Games oder der worldOutgames? Viele queere Sportler sind von der Spaltung genervt
Wächst doch noch zusammen, was zusammen gehört? Erstmals seit der Abspaltung 2006 verhandeln die Veranstalter von Gay Games und worldOutgames ernsthaft über ein gemeinsames Event.
Von Dirk Leibfried
Was auf den ersten Blick wie eine chemische Formel aussieht, steht für eine große Idee: "1QE4ME" dient als Abkürzung für "One Global LGBT Sports Event". Ziel ist es, die seit 2006 getrennt voneinander stattfindenden Gay Games und worldOutgames wieder zu einer globalen LGBT-Sportveranstaltung zu vereinen.
Gespräche zwischen den beiden Veranstaltern Gay and Lesbian International Sports Association (GLISA) und Federation of Gay Games (FGG) sind bereits angelaufen, jetzt wollen auch die teilnehmenden Vereine Flagge zeigen und weltweit für dieses Ziel werben.
Eine Initiative von der Basis
Logo der Kampagne "1QE4ME". Die komplizierte Abkürzung steht für "One Global LGBT Sports Event"
Angeregt wurde die Kampagne von den Vereinen Active Company (Antwerpen), BGS Brüssel Gay Sport, Panteres Grogues (Barcelona), Pride Sports (Manchester) und Team München. Unterstützung haben bereits Vereine aus Helsinki, Amsterdam, Madrid und Saragossa zugesagt. Sie alle eint die Sorge um die Zukunft der beiden Großveranstaltungen. Bettina Dietmann-Winter, Vorsitzende des Multisportvereins Team München, fasst das Anliegen zusammen: "Wir haben anfangs an den Gay Games und worldOutgames mit Freude teilgenommen. Allerdings glauben wir, dass zwei globale Veranstaltungen keine tragfähige Zukunft für LGBT-Sportwettkämpfe auf globaler Ebene darstellen."
Die "1QE4ME"-Gruppe hofft, weltweite Aufmerksamkeit bei den LGBT-Sportvereinen und deren Athletinnen und Athleten zu erzeugen. Über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter soll die Unterstützung für eine vereinte globale Veranstaltung forciert werden.
Das war nicht immer so. Jacques Schoofs, Vorsitzender von Panteres Groques aus Barcelona, weiß aus eigener Erfahrung, dass sich viele Sportlerinnen und Sportler um die Zukunft eines weltweiten Wettbewerbes sorgen. Nach dem Frust über den Mangel an Fortschritt bei den Verhandlungen soll die Positiv-Kampagne GLISA und FGG zum Zusammengehen ermutigen, so Schoofs.
Die ersten Gay Games fanden 1982 in San Francisco statt
Die Gay Games wurden 1980 vom amerikanischen Zehnkämpfer Tom Waddell erfunden. Ursprünglich sollte die Veranstaltung den Namen "Gay Olympics" tragen, doch die Wächter des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatten etwas dagegen. Die ersten Gay Games fanden 1982 mit rund 1.350 Teilnehmern in San Francisco statt. Heute zählt die Veranstaltung mit rund 30 Sportarten und etwa 14.000 Teilnehmenden zu den weltweit größten Breitensportturnieren überhaupt.
Zur Spaltung kam es 2006, als parallel zu den Gay Games in Chicago die Outgames in Montreal stattfanden. Ursprünglich sollte Montreal die Gay Games ausrichten, doch weil sie sich mit der FGG nicht einigen konnte, entzog diese der Stadt kurzfristig die Lizenz zur Ausrichtung und vergab Spiele stattdessen nach Chicago. Da Montreal schon mitten in den Vorbereitungen steckte, beschlossen die Organisatoren, ein ganz neues Event ins Leben zu rufen und dieses zugleich mit einer politischen Botschaft zu koppeln. So entstanden die worldOutgames, zur Premiere kamen über 10.000 Athleten aus über 100 Ländern.
Im Sommer 2014 stehen die Gay Games in Cleveland/Akron auf dem Programm, in vier Jahren soll Paris Ausrichter sein. Die nächsten planmäßigen worldOutgames finden 2017 in Miami Beach statt.
Bei Behinderten sind die Paralympics gerechtfertigt, weil die Leistungsfähigkeit aufgrund der Behinderung geringer ist.
Eine Homo-Olympiade ist genauso überflüssig wie Homo-Parkplätze und Homo-Weihnachtsmärkte. Was kommt als nächstes? Homo-Fußballweltmeisterschaft?
Ich hasse ja schon den Begriff "Homo-Ehe".