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Streit geht weiter

Berlin: CSD bleibt CSD

  • 16. April 2014 39 3 Min.

Die Berliner Aids-Hilfe ist aus dem CSD-Verein ausgetreten

Nach Protesten aus der Community bleibt der Name CSD als Name für die jährliche Demonstration für gleiche Rechte erhalten – gleichzeitig spalten sich Aktivisten ab und kündigen ihren eigene CSD-Parade an.

Eigentlich wollten die Organisatoren künftig einen "Stonewall Pride" statt eines CSDs organisieren, um so den politischen Charakter der Veranstaltung zu unterstreichen (queer.de berichtete). Nach Protesten aus der Szene wird diese Namensänderung aber nun teilweise zurückgezogen: Die Organisatoren gaben am Dienstag bekannt, dass das Event dieses Jahr unter dem Namen "Stonewall CSD Parade 2014" laufen werde. Der CSD-Verein erklärte, dass der Name für viele "ein wichtiger, emotionaler Punkt" sei und daher zumindest in diesem Jahr beibehalten werde.

Das CSD-Forum hatte allerdings gefordert, die Umbenennung in Stonewall bis zu einer ordentlichen Debatte im Herbst ganz auszusetzen – der "Kompromiss" von oben dürfte da weiter für Unverständnis sorgen.

"Die Umbenennungsdebatte ist überflüssig und lenkt von unseren eigentlichen politischen Forderungen nach Akzeptanz und Gleichberechtigung ab", so Jörg Steinert, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg. Es sei nich sinnvoll, eine "Umbenennung ohne qualitativen Mehrwert und ohne dass sich die Basis damit identifiziert" durchzusetzen. Der LSVD ist ein Gründungsmitglied des CSD-Vereins.

Um den neuen Weg des Berliner CSD e.V. gab es in den letzten Wochen erhebliche Auseinandersetzungen, bei der auch persönliche Animositäten eine Rolle spielten (queer.de berichtete). Auch das Vorhaben, den neuen Namen schützen zu lassen und von allen Beteiligten Lizenzgebühren zu kassieren, stieß auf heftigen Widerstand. So trat Anfang Juli die Berliner Aids-Hilfe aus dem Verein aus und beschuldigte die Führungsriege, ohne Beteiligung der Community und der Vereinsmitglieder eine neue Strategie diktieren zu wollen (queer.de berichtete). Auf Facebook wurde auch die offene Gruppe "Finger weg von unserem CSD-Berlin" angelegt, die inzwischen rund 6.000 Mitglieder hat.

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Neuer CSD geplant

Außerdem gründete sich am Sonntag das "Aktionsbündnis CSD Berlin 2014" in den Räumen der Berliner Aids-Hilfe, unter anderem mit Unterstützung des Verlegers Bruno Gmünder. Für den 21. Juni plant das Bündnis parallel zum Stonewall-CSD eine politische Demonstration, deren Route unter anderem an der ugandischen und russischen Botschaft sowie am Holocaustmahnmal vorbeiführen soll.

"Die Ereignisse seit 2013 haben gezeigt, dass der CSD e.V. seine Prioritäten gravierend verschoben hat und seine ursprüngliche Kernaufgabe vernachlässigt", begründete das neue Aktionsbündnis sein Engagement. Eine Zersplitterung der Community wolle man aber nicht vorantreiben: "Wir wollen als Bündnis auch keine neue Dauerinstitution für die Organisation des Berliner Christopher Street Days etablieren und konzentrieren uns auf die aktuelle Situation und den CSD 2014". Noch ist vollkommen unklar, wer am Aktionsbündnis-CSD teilnehmen wird.

Der Berliner CSD e.V. begrüßte am Dienstag die Parallel-Veranstaltung ebenso wie den seit 1997 stattfindenden linksalternativen transgenialen CSD: "Es kann nie genug Community-Aktivitäten geben", so die offizielle Haltung der Stonewall-CSD-Führung. (dk)

-w-

#1 reiserobbyEhemaliges Profil
#2 TheDad
  • 16.04.2014, 15:33hHannover
  • Es gibt seit Jahren schon in Berlin den parallel stattfindenden Transgenialen CSD in Kreuzberg..

    Vielleicht liegt hier die Lösung aber auch in einer Art "Wiedervereinigung" der streitenden Gruppen, mit einer gemeinsamen Abschlußkundgebung..

    Eine Veränderung der Route/n an sich, vorbei an den Botschaften und Konsulaten besonders homophibistischer Staaten, aber auch vorbei am Holocaust-Denkmal (das meines Wissens nach schon einmal auf der Route war, aber aus Sicherheitsgründen danach nicht mehr sein durfte), ist nichts zu bemängeln..
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#3 herrlicheslebenAnonym
  • 16.04.2014, 17:11h
  • einfach nur herrlich, von mal zu mal in der schwulen welt sich miteinander zu streiten.
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