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Rechtspopulisten
AfD: Henkel verlobt sich mit Lucke
- 28. April 2014 2 Min.

Verliebte Blicke unter Parteifreunden: AfD-Chef Bernd Lucke (links) hat sich mit Hans-Olaf Henkel einen Sugardaddy an Land gezogen
Mit muffigem Altherrenhumor zelebrierte die Alternative für Deutschland beim Wahlkampfauftakt in Köln ihre Homophobie.
Von Micha Schulze
Die neue deutsche Homophobie kommt nicht nur in schrillen Tönen daher. Viel gefährlicher als die Pirinçcis und Mattuseks sind jene Herren und Damen in Nadelstreifen, die sich nach außen einen liberalen Anstrich geben, auf hasserfüllte Tiraden in der Öffentlichkeit verzichten, in ihrem Weltbild aber dennoch tief in den 1950er Jahren verankert sind. Oder die sich sogar in Comedy-Einlagen versuchen wie die Alternative für Deutschland (AfD) am vergangenen Wochenende in Köln.
Bei einer Wahlkampfauftaktveranstaltung am Samstag im Maritim-Hotel versuchte sich AfD-Chef Bernd Lucke an einem Rollenspiel: Er pinnte sich eine rote Fliege an und mimte, leider ständig stotternd, den Kölner SPD-Abgeordneten Karl Lauterbach, den die Euro-Gegner zwar eingeladen hatten, der aber vernünftigerweise nicht kam.
Lucke-Lauterbach vermisst "echte Männerfreundschaften"
Lucke-Lauterbach gab den Angreifer und warf der AfD das vor, was in ihrem Programm steht – Nationalchauvinismus, Frauenfeindlichkeit, Homophobie – und Vize-Spitzenkandidat Hans-Olaf Henkel durfte dann darauf reagieren. Zum Thema Homophobie forderte der Hobby-Comedian übrigens "echte Männerfreundschaften wie die zwischen Helmut Kohl und François Mitterrand", was die AfD-Fangemeinde zutiefst amüsierte.
Während der ehemalige Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie noch ernsthaft die vermeintliche Frauenfreundlichkeit der AfD zu erklären versuchte, fiel Henkel zur Homophobie seiner Partei nur ein Witz ein: "Was die Schwulenfeindlichkeit angeht: Ich habe meine Verlobung mit Herrn Lucke längst bekannt gegeben."
Der Saal tobte – und hätte sich der AfD-Chef jetzt auch noch im Fummel, mit Lockenwickler-Perücke und abgeknicktem Handgelenk präsentiert, wäre die rechte Tolle-Tanten-Show im Maritim perfekt gewesen.
Doch Spaß beiseite. Die Alternative für Deutschland hätte wirklich nicht besser deutlich machen können, was lesbisch-schwule Wähler von ihr zu erwarten haben: Diskriminierung, Gleichstellung, Aufklärung über sexuelle Vielfalt, Rehabilitierung der Opfer des Paragrafen 175, homo- und transphobe Gewalt, Suizide homosexueller Jugendlicher – für die rechten Euro-Gegner ist das alles nur ein Witz.















Weil Schwule für diese Leute eben auch nur ein Witz sind. Die braucht man nicht, die will man nicht, weg damit. Einstampfen wie den Euro. Zur Demark-Zeit kamen die ins Gefängnis, zu Reichsmarkzeiten ins KZ. Und das war gut so!!!
Bleibt nur zu hoffen, dass dieses edelbraune Gesindel als Treppenwitz der Geschichte bald von der Bildfläche verschwindet.