Die Polizei hat bereits einen Tatverdächtigen festgenommen (Bild: _dchris / flickr / by 2.0)
In der Bundeshauptstadt ist es erneut zu einem homophob motivierten Übergriff gekommen – die Polizei konnte bereits einen Tatverdächtigen verhaften.
Am Dienstagabend sind zwei offenbar schwule Fußgänger in Berlin-Moabit als "Schwuchteln" beschimpft worden und tätlich angegriffen worden. Das Paar – ein 23 und ein 28 Jahre alter Mann – wurde nach Polizeiangaben gegen 22.40 Uhr in der Beuselstraße aus einer Personengruppe heraus zunächst homophob beleidigt und mit Flaschen beworfen, die die beiden Männer aber verfehlten.
Daraufhin verfolgte die aggressive Gruppe ihre Opfer, die fortwährend beleidigt wurden. An der Kreuzung von Beusselstraße und Alt-Moabit packte einer aus der Gruppe den 28-Jährigen am Kragen und trat mehrfach gegen dessen Bein. Während sich dieser losreißen und wegrennen konnte, wurde sein Begleiter nun Ziel weiterer Tritte und Schläge. Hierbei ergriff einer der Täter den 23-Jährigen am Arm, hielt ihm ein Messer an den Hals und schlug gemeinsam mit den anderen auf den mittlerweile am Boden liegenden Mann ein. Die Angreifer ließen von ihrem Opfer ab, als der 28-Jährige die Polizei alarmierte.
40 Jahre alter mutmaßlicher Täter festgenommen
Wie die Polizei mitteilte, wurde im Zuge der Nachermittlungen ein 40 Jahre alter Mann in einem Café, aus dem heraus die Personengruppe agiert haben soll, festgenommen. Er wurde dem Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes überstellt, der Fälle homophober Gewalt bearbeitet.
Aus Homosexuellenfeindlichkeit motivierte Übergriffe sorgen in Berlin immer wieder für Aufsehen und Entsetzen. Im Jahr 2012 gründete die Stadt aus diesem Grund eine Spezialabteilung zum Kampf gegen homophobe Straftaten (queer.de berichtete). Laut einer Studie im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung wurde bereits jeder zehnte Schwule in der Hauptstadt Opfer einer homophoben Straftat (queer.de berichtete). (dk)
Das sind die direkten Folgen, wenn Politik und Kirchen ein Klima schaffen, wo Schwule und Lesben als minderwertig gelten.