Hohe Auszeichnung für die lautstarke Gruppe aus Sankt Petersburg
Am Mittwochabend wurde der diesjährige Rosa-Courage-Preis im Friedenssaal der Stadt Osnabrück an die russische LGBT-Organisation "Coming Out" verliehen.
Stellvertretend für ihre Gruppe nahmen die Aktivisten Olga Lenkowa und Alfred Minachmetaw den Preis entgegen. "Wir sehen uns selbst nicht als supermutige Kämpfer, sondern als Menschen, die ruhig und friedlich in ihrem Land leben wollen", erklärte Lenkowa nach Angaben der "Osnabrücker Zeitung" in ihrer Dankesrede. Bei der Veranstaltung nahmen auch Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) und Hans Hengelein, der Ansprechpartner des Landes Niedersachsens für Schwule und Lesben, teil.
"Coming Out" engagiert sich seit 2008 für die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben und zählt inzwischen über 90 Mitglieder. Die Organisation war in den letzten Jahren wiederholt Repressalien ausgesetzt. So wurde ihr vorgeworfen, ein "ausländischer Agent" zu sein, allerdings sind die Aktivisten im letzten Jahr von diesem Vorwurf freigesprochen worden (queer.de berichtete).
Der Rosa-Courage-Preis wird seit 1992 im Rahmen des "Gay in May"-Festivals verliehen. Mit dieser Auszeichnung soll herausragendes Engagement für die Belange von Lesben und Schwulen gewürdigt werden. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Hella von Sinnen, Maren Kroymann, Brigitte Zypries, Claudia Roth, Wieland Speck und Rosa von Praunheim. In den vergangenen beiden Jahren wurden der LSVD-Aktivist Manfred Bruns und die österreichische Europaabgeordnete Ulrike Lunacek (Grüne) ausgezeichnet. (dk)