Jason und David Benham waren eine zu große Bürde für den Heimwerker- und Gärtnersender HGTV
Erzkonservative Christen fühlen sich in den USA wieder einmal diskriminiert, weil ein Kabelsender eine Sendung mit einem homophoben Zwillingspaar nach Protesten abgesetzt hat.
Der US-Sender "Home & Garden Television" (HGTV) hat die Serie "Flip it Forward" mit David und Jason Benham nach der Produktion der Pilotfolge abgesetzt, weil die beiden evangelikalen Hauptdarsteller aus ihren homo- und islamophoben Ansichten nie einen Hehl gemacht haben und offen dafür werben. Der Kabelkanal, den rund 90 Prozent aller US-Haushalte empfangen, hatte die Serie vor einem Monat für den Herbst angekündigt, sah sich aber sofort Protesten von Bürgerrechtsaktivisten ausgesetzt. "HGTV hat sich entschieden, mit der Serie der Benham-Brüder nicht fortzufahren", ließ der Sender schließlich am Mittwoch über seine Facebook-Seite verbreiten.
In der Sendung sollten die Brüder Hausbesitzern helfen, ihre Bleibe aufzuhübschen, um bei einem Verkauf einen höheren Preis zu erzielen. Die Benhams sind ehemalige Baseball-Profis, die sich nach dem Ende ihrer Karriere als Immobilenmakler selbständig gemacht haben.
Benhams: Kampf gegen Homo-Ehe ist wie Kampf gegen Nazis
Der Vater der Brüder ist ein extrem homophober Pfarrer, dessen Ansichten die beiden übernommen haben und diese auch offensiv verbreiten. So hat David Benham 2012 während des Bundesparteitags der Demokraten in North Carolina eine Gebetsversammlung veranstaltet, in der unter anderem erklärte, dass "Homosexualität unsere Nation attackiert". Auch den obligatorischen Nazi-Vergleich lieferte er nach, als er sagte, der Kampf gegen die Homo-Ehe sei genau das gleiche wie der Kampf gegen die deutschen Nationalsozialisten. Die Brüder haben auch andere extremistische Ansichten: So sprechen sie vielen Nicht-Christen, insbesondere Muslimen, das Recht auf Religionsfreiheit ab. Sie werben darüber hinaus leidenschaftlich für ein Totalverbot der Abtreibung.
Evangelikale Christen zeigten sich empört über die Absetzung und behaupten, dass Gläubige in den USA derzeit gezielt gemobbt werden würden. Die Gruppe "Faith Driven Consumer" hat sogar eine Petition gestartet, um die Rücknahme der Absetzung zu erzwingen. "Die Benhams haben biblische Ansichten vom Leben, von der Sexualität, von der Ehe und der Familie, die seit tausenden von Jahren erfolgreich sind und nach wie vor von der Mehrheit der Amerikaner und von Ihren Zuschauern gehalten werden", erklärte die Organisation. Die ultrareligiösen Aktivisten verschweigen jedoch, dass 60 Prozent der Amerikaner inzwischen die Ehe-Öffnung befürworten und sogar rund 80 Prozent ein Totalverbot der Abtreibung ablehnen. (dk)
Youtube | Die Benhams in einem ihrer Youtube-Videos, in dem sie für die christliche Sache werben
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Gut, dass die Scheisse abgesetzt wurde. Hoffentlich ist das ein Denkzettel für die beiden Bastarde und die anderen Idioten.