Die Münchener Organisatoren verbreiten ebenso wie ihre Kollegen in Köln und Stuttgart die Mär, dass die Akzeptanz von Schwulen und Lesben eine Gefahr für heterosexuelle Eltern sowie Kinder sind
Der für Samstag geplante homophobe Protest der "Besorgten Eltern" findet ebenso wie die Gegenkundgebung nicht statt.
Die Münchner Demonstration "gegen Gender-Ideologie, Pädophilie und Frühsexualisierung unserer Kinder an Kitas und Grundschulen" ist abgesagt worden. Mit dieser Demo wollten die "Besorgten Eltern Bayern" am Samstagnachmittag ab 14 Uhr am Wittelsbacherplatz protestieren, Kritiker warnten vor erheblichen homophoben Tönen dieser "Demo für Alle".
"Die Aussicht, auf breiten Gegenprotest der Münchner Bürgerinnen und Bürger zu stoßen, war wohl ein überzeugendes Argument", erklärte Micky Wenngatz, die Vorsitzende des Initiative "München ist bunt", die einen breiten Gegenprotest geplant hatte, der nun auch abgesagt wurde. "Ich sehe in der Absage [der 'Demo für Alle'] einen großen Erfolg der Stadtgesellschaft, die mit ihrer Bereitschaft einen großen Gegenprotest zu organisieren gezeigt hat, dass in München kein Platz ist für Hasstiraden und Völkische Ideologie."
Streit um Rechtsextremisten bei Homo-Hassern
Zuvor hatten sich bereits die Organisatoren der Anti-Bildungsplan-Demos in Stuttgart trotz gleichlautender Zielsetzung von den Veranstaltern in München distanziert. Grund: Die Münchener arbeiten offen mit einer rechtsextremen, NPD-nahen Gruppierung namens 'Bürgerinitiative Ausländerstopp' (BIA) zusammen (queer.de berichtete). BIA hatte zur Kommunalwahl im März diesen Jahres mit homophoben Postern für Aufsehen gesorgt. Diese wurden schnell von der Stadt München verboten (queer.de berichtete).
Auch die Gruppe "Besorgte Eltern NRW", die in Köln zwei Demos "gegen Frühsexualisierung an Schulen und Kindergärten" organisiert und für den Protest in München geworben hatte, distanzierte sich zuletzt von den Münchener Veranstaltern. So schrieb die Gruppe in dieser Woche an ihre Anhänger, dass die Zusammenarbeit mit offen rechtsextremen Gruppen nicht hilfreich sei: "Wir empfehlen Ihnen außerdem nicht an dieser Demo teilzunehmen, da die Gegendemonstranten durch diesen Fehler provoziert wurden und die gesamte Veranstaltung nun unter einem völlig falschem Licht steht". (dk)
Hoffentlich zieht sich dieses rechte Gesindel endgültig in seine faschistischen Löcher zurück...