Anstecker wie diese waren in den letzten Jahrzehnten deutlich aus der Mode gekommen. Der neue Anstecker aus Köln besteht nur aus dem Winkel und hat keine Aufschrift
Eine Kölner Gruppe lässt 1.000 Rosa-Winkel-Anstecker produzieren, um an die Opfer des Paragrafen 175 zu erinnern – auch in der Nachkriegszeit.
Mit dem Slogan "Zukunft braucht Erinnerung" will die Rosa Locker Unorganisierte Schwule Truppe (Rosa L.U.S.T) aus Köln den Rosa Winkel als Symbol der LGBT-Bewegung reanimieren.
"Der Rosa Winkel gerät in Vergessenheit", heißt es in einer Pressemitteilung der Gruppe um den Entertainer und Aktivisten Georg Roth – "als Symbol der Nazi-Unterdrückung und als Symbol der internationalen Emanzipationsbewegung der 70er Jahre. 1994 wurde der Paragraf 175 abgeschafft, 20 Jahre später verblasst die Erinnerung. Auch in Konkurrenz zu den Regenbogen-Symbolen und der Aids-Schleife."
Die Kontinuität der Schwulenverfolgung nach 1945
Durch die Neuauflage des Rosa Winkels als Anstecker will die Gruppe Rosa L.U.S.T. "das Bewusstsein für den historischen Zusammenhang zwischen der KZ-Haft von schwulen Männern und der strafrechtlichen Verfolgung in der Nachkriegszeit stärken". Denn die Rehabilitierung der Verurteilten stehe nach wie vor aus.
Der Gewinn aus dem Verkauf der 1.000 Anstecker soll aus diesem Grund bewusst an die Arcus-Stiftung gehen, um damit Zeitzeugen-Interviews mit Opfern des Paragrafen 175 zu finanzieren. Diese sollen anschließend im von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld unterstützten "Archiv der anderen Erinnerungen" dokumentiert werden.
Ab 24. Juni sollen die Anstecker erhältlich sein
Das Kölner Mahnmal für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus soll am 24. Juni geputzt werden (Bild: Wiki Commons / Bigfuncgn / CC-BY-SA-2.0)
Verkaufsstart soll am 24. Juni um 19 Uhr bei einer Putzaktion des Kölner Mahnmals für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus sein, zu der Rosa L.U.S.T., der CSD-Veranstalter KLuST e.V. und der schwule Chor Zauberflöten gemeinsam aufrufen. Das Mahnmal am Rheinufer unterhalb der Hohenzollernbrücke, das einen Winkel aus rosa Granit zeigt, war am Tag genau vor 19 Jahren eingeweiht worden.
Anschließend sollen die Rosa-Winkel-Anstecker u.a. im Kölner Homo-Switchboard Checkpoint oder über die Homepage pride-shop.eu erhältlich sein.
Mit dem Rosa Winkel wurden in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten Häftlinge gekennzeichnet, die wegen ihres Schwulseins dorthin verschleppt worden waren. Historiker schätzen ihre Zahl auf 10.000 bis 15.000, von denen über die Hälfte ums Leben kam. Rudolf Brazda, der letzte bekannte Häftling, der den Rosa Winkel trug, ist 2011 gestorben (queer.de berichtete). (cw)
Das spielte sich doch alles in Deutschland ab, wo man deutsch spricht!!! Ja versteht übrigens die ganze Welt !