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- 30. Mai 2014 2 Min.

John Fennell, der mit 160 Stundenkilometern die Bahnen hinunterdüst, will nicht länger das Versteckspiel mitspielen
In Sotschi versteckte er sich noch, jetzt spricht der kanadische Teenager erstmals über seine Homosexualität – und beklagt, dass schwule Sportler nicht mehr Unterstützung erhalten.
Der olympische Rennrodler John Fennell hat sich diese Woche als schwul geoutet. Anlässlich seines 19. Geburtstags am Mittwoch erklärte der kanadische Sportler im "Calgary Herald", dass es für Sportler sehr belastend ist, ihre sexuelle Orientierung geheim zu halten: "Man muss sich immer fragen: 'Wer weiß es?' Man darf sich nicht verplappern. Man muss sich wie ein Super-Macho benehmen. Man muss auf sein Verhalten achten, damit man keine Anhaltspunkte gibt. Das ist unheimlich stressig".
Der 1995 in Calgary geborene Fennell nahm im Februar an den Olympischen Winterspielen in Sotschi teil, belegte aber lediglich den 27. Platz in seiner Disziplin. Er wollte sich zu diesem Zeitpunkt nicht outen, da es keinen anderen männlichen kanadischen Athleten bei dem Wettkampf gab, der offen über seine Homosexualität sprach. Jetzt erhofft er sich, dass andere Sportler seinem Vorbild folgen werden. "Wenn es eines 19-Jährigen bedarf, sich für Verbesserungen einzusetzen, dann übernehme ich gerne diese Rolle", so Fennell.
Kritik an mangelnder Unterstützung bei Olympia
Fennell kritisierte, dass es während der Olympiade in Sotschi keinerlei Hilfe für homosexuelle Athleten gab, obgleich der Gastgeber Russland Schwule und Lesben verfolgen lässt. "Ich war bestürzt darüber, dass so wenig unternommen wurde", so Fennell mit Blick auf die Homo-"Propaganda"-Gesetze im Putin-Reich. "Es gab ein paar Mädels, die out waren, aber ich habe nichts von Jungs mitgekriegt und ich weiß, dass sie da waren", sagte Fennell.
In Nordamerika haben in den letzten Monaten mehrere Coming-outs im Sport für Schlagzeilen gesorgt. So outete sich der US-Footballer Michael Sam im Februar und wurde drei Monate später als erster offen schwuler Sportler von einem NFL-Profiteam engagiert (queer.de berichtete). Im vergangenen Jahr hatten sich bereits der Basketballer Jason Collins und der Fußballer Robbie Rogers als schwul geoutet. (dk)















Toll und bewundernswert fände ich es, wenn er jetzt noch für frei zugängliche Nacktaufnahmen posieren würde. Das wäre ein starkes Signal für Toleranz und Vielfalt!