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Früherer US-Präsident
Ronald Reagans Furcht vor einem schwulen Sohn
- 03. Juni 2014 2 Min.

Ronald Reagan gilt unter LGBT-Aktivisten noch heute als der schlechteste US-Präsident der letzten Jahrzehnte
Die Liebe seines Sohnes zum Ballett machte dem erzkonservativen Politiker offenbar ernsthaft Sorgen.
Ronald Reagan soll befürchtet haben, dass sein Sohn Ron schwul ist, weil er 1976 sein Studium an der prestigeträchtigen Yale-Universtiät nach einem Semester aufgegeben hatte, um Balletttänzer zu werden. Das erklärte nach Angaben der "New York Post" der Romanautor Christopher Buckley. Er habe diese Information von seinem 2008 verstorbenen Vater William F. Buckley erhalten, einen engen Freund Reagans.
"Mein Vater war immer so eine Art Patenonkel für die Reagan-Kinder, also hat Reagan ihn angerufen und von seiner Furcht erzählt, dass sein Sohn für das andere Team spielen könnte", sagte der heute 61-jährige Buckley. "Mein Vater hat ihm dann gesagt, dass nicht alle Leute mit künstlerischen Berufen schwul sind, aber er konnte nicht viel mehr dazu sagen. Heute wissen wir natürlich, dass Ron nicht schwul ist".
Ron Reagan ist seit 1980 mit der Psychologin Doria Palmieri verheiratet und lebt heute in Seattle. Er machte insbesondere wegen seiner linksliberalen Ansichten auf sich aufmerksam; 2004 trat er sogar auf dem demokratischen Parteitag auf. Bei den Republikanern machte er sich auch unbeliebt, weil er die Regierung von Präsident George W. Bush als korrupt bezeichnet hatte. Er selbst hatte allerdings nach eigenen Angaben nie politische Ambitionen gehabt, weil er als Atheist ohnehin in den USA ohnehin keine Chance gehabt habe, eine Mehrheit zu erhalten.
Kritik an homofeindlicher Politik Reagans

Ron Reagan (2008) (Bild: Wiki Commons / Paul Schultz / CC-BY-2.0)
Unter LGBT-Aktivisten wird die Präsidentschaft von Ronald Reagan (1981-1989) sehr kritisch gesehen. Reagan, der eigentlich in seinem Beruf als Hollywood-Schauspieler oft mit Schwulen in Berührung gekommen war, stützte seine Mehrheit insbesondere auf die die religiöse Rechte, die damals vom Homo-Hasser Jerry Falwell angeführt wurde. Falwell sah Aids als "Strafe Gottes" für Homosexuelle an – daher unternahm auch Reagan nichts im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit, weil sie zunächst auf die schwule Community begrenzt zu sein schien.
Noch heute leiden die USA unter der passiven Aids-Politik des Präsidenten: Die Rate der Neudiagnosen ist dort höher als in allen anderen westlichen Ländern. Seit dem Ausbruch der Krankheit sind bereits rund 700.000 Menschen im Land an Aids verstorben. Groß angelegte Aufklärungskampagnen wie in Deutschland ("Gib Aids keine Chance") hat es in den USA nie gegeben.
Ronald Reagan verstarb 2004 im Alter von 93 Jahren. (dk)














