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Zweieinhalb Jahre Haft
Frankreich: Haftstrafen nach brutaler Attacke auf Schwulen
- 04. Juni 2014 2 Min.

Wilfred de Bruijn veröffentlichte nach der Attacke ein Foto, das seine Verletzungen zeigt
Zwei Franzosen müssen ins Gefängnis, weil sie im vergangenen Jahr während der von Homo-Hassern aufgeheizten Atmosphäre einen schwulen Niederländer zusammengeschlagen haben.
Ein Gericht in Paris hat am Dienstag zwei Männer für die brutale Attacke auf einen schwulen Mann zu je zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Zwölf bzw. 18 Monate der Strafe werden zur Bewährung ausgesetzt.
Die Attacke auf den in Paris lebenden Niederländer Wilfred de Bruijn hatte im April 2013 international für Empörung gesorgt (queer.de berichtete). Die Täter hatten de Bruijn im 19. Arrondissement zusammengeschlagen, weil er Arm in Arm mit einem Freund durch die Straßen gelaufen war. Der Bibliothekar veröffentlichte daraufhin auf Facebook ein Bild mit seinem Verletzungen. Ihm waren Zähne ausgeschlagen worden, außerdem erlitt er Knochenbrüche.
Im Verfahren erhielt ein weiterer Mann sechs Monate auf Bewährung, weil er die Attacke beobachtet hatte, aber nicht eingriff. Ein weiterer Beteiligter war zum Tatzeitpunkt noch minderjährig und muss sich in einem gesonderten Verfahren verantworten.
Opfer leidet noch immer unter Folgen des Angriffs
De Bruijn erklärte im niederländischen Fernsehsender NOS, er sei mit dem Urteil zufrieden. Es zeige, dass homophobe Gewalt Konsequenzen habe. Für ihn selbst sei der Fall aber noch nicht abgeschlossen, weil er nach dem Angriff immer noch unter Angstattacken leide.
Die Tat ereignete sich während der Auseinandersetzung um die Öffnung der Ehe in Frankreich. Zu diesem Zeitpunkt demonstrierten Homo-Hasser unter Führung der Gruppe "La Manif Pour Tous" zu tausenden gegen die Gleichstellung von Homosexuellen und provozierten gezielt Ausschreitungen (queer.de berichtete). LGBT-Aktivisten gaben den Gleichstellungsgegnern eine Mitschuld an der Zunahme von homophober Gewalt. Die Gruppe SOS Homophobie beklagte damals, dass die Zahl der homosexuellenfeindlichen Übergriffe seit Beginn der Debatte um 30 Prozent angestiegen sei. (dk)















Wie verroht und entmenscht muss man sein, um solche Kulte weiterhin zu unterstützen, sich mit dieser Schwundstufe des Faschismus solidarisch zu erklären?