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Bischof Rogelio Livieres Plano (links) erklärte auf einer homophoben Demonstration, dass Erzbischof Pastor Cuquejo wegen seiner Homosexualität bereits Schwierigkeiten hatte (Bild: Diócesis del Este/Conferencia Episcopal de Paraguay)

Bizarre Schlammschlacht innerhalb der katholischen Kirche von Paraguay: Ein Erzbischof wird als schwul gebrandmarkt, weil er gegen einen Pfarrer wegen sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen ermitteln will.

Pastor Cuquejo, Erzbischof der paraguayischen Hauptstadt Asunción und Vizechef der nationalen Bischofskonferenz, soll vor ein paar Jahren fast wegen Homosexualität des Amtes enthoben worden sein. Das behauptet Rogelio Livieres Plano, seines Zeichens Bischof von Ciudad del Este, der zweitgrößten Stadt Paraguays.

"Ich verrate Ihnen ein Geheimnis, das morgen ein offenes Geheimnis sein wird: Vor fünf Jahren musste der Erzbischof wegen dem Vorwurf der Homosexualität fast seinen Hut nehmen", sagte Livieres bei einer katholischen Demonstration gegen Abtreibung und die Gleichbehandlung von Homosexuellen.

Hintergrund für den in der katholischen Kirche schwer wiegenden Vorwurf der Homosexualität ist ein Streit der beiden Amtsträger um den Umgang mit einem Priester, dem in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt der Missbrauch von männlichen Jugendlichen vorgeworfen wurde, unter anderem während er in den USA arbeitete. Die Kirche konnte die Vorwürfe teilweise durch Geldzahlungen abwenden und versetzte den Pfarrer in eine Gegend mit weniger Medienaufmerksamkeit – nach Ciudad del Este.

Für Livieres war der Fall damit erledigt, während Erzbischof Cuquejo weitere innerkirchliche Ermittlungen fordert. Livieres erklärte, der Erzbischof solle wegen seiner eigenen Vergangenheit "nicht mit Steinen im Glashaus werfen".

Paraguay unterstützt Erklärung gegen Diskriminierung

Im tiefkatholischen Paraguay war das Thema Homosexualität in letzten Monaten auf der politischen Agenda. Erst am Montag kam es zu Ausschreitungen bei einer Demonstration von LGBT-Aktivisten. Dabei wurde Polizeibrutalität beklagt (queer.de berichtete). Anlass für die Proteste war eine Tagung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAE), in der eine historische Resolution gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung debattiert wurde. Diese wurde allerdings zunächst nicht von Paraguay unterstützt. Erst nach internationalen Protesten schloss sich das Land am Donnerstag doch noch der Entschließung an.

Letztes Jahr spielte Homosexualität auch im Wahlkampf eine Rolle, als der später siegreiche Kandidat Horacio Cartes Schwule mit Affen verglichen hatte (queer.de berichtete). Erst nach seinem Sieg entschuldigte sich der Politiker für seinen homophoben Ausbruch (queer.de berichtete).

Homosexualität ist in Paraguay zwar bereits seit 1880 legal. Allerdings erkennt das Land nach wie vor Homo-Paare nicht an. Damit unterscheidet sich der Agrarstaat von seinen großen Nachbarn Brasilien und Argentinien, die Schwule und Lesben im Eherecht inzwischen gleichgestellt haben. (dk)

#1 ReligiotenbasherAnonym
#2 rabenmutterAnonym
  • 06.06.2014, 14:32h
  • ...unfassbar, der homosexuelle wurde fast entlassen und der kinderschänder nur versetzt...
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#3 ZeitfensterAnonym
  • 06.06.2014, 14:34h
  • Zickenkrieg im Klerus! Herrlich! Jetzt outen sich die Klemmschwestern gegenseitig. *lol*
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#4 sperlingAnonym
  • 06.06.2014, 14:56h
  • Antwort auf #2 von rabenmutter
  • exakt.

    deutlicher kann man die werte-prioritäten der rkk-führung kaum zeigen: kindesmissbrauch wird vertuscht, mutmaßliche täter mitfühlend neuen potentiellen opfergrupppen zugeführt, aber wehe, es ist einer homosexuell und lässt sich dabei erwischen. das ist dann plötzlich ganz schlimm.

    welch ein verlogener, bigotter, perverser dreckshaufen.
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#5 Bad HomburgAnonym
  • 06.06.2014, 15:04h
  • Daß die Homosexualität in Paraguay offensichtlich immer noch ein für diverse Anschuldigungen tauglicher Grund ist, ist eher ein Problem der ganzen paraguayischen Gesellschaft und nicht ausschließlich der katholischen Kirche dort, in diesem Fall ist das ganze aber eher nur ein Thema so nebenbei und dient als banaler Vorwand: wäre der Priester der Geldverschwendung beschuldigt, wäre der Erzbischof höchstwahrscheinlich von seinen Gegnern als "Dieb" genannt. Finde auf jeden Fall gut, daß Erzbischof Cuquejo diesen möglichen Missbrauchfall nicht verschwiegen hatte, sondern die Ermittlungen befürwortete. Somit zeigen die von Benedikt XVI. innerhalb der katholischen Kirche initiierte Veränderungen auch diesmal ihre Wirkung: die verantwortlichen Personen schweigen (vor falsch verstandener Fremdenscham) nicht mehr, sondern kooperieren mit der staatlichen Macht - und verhindern somit jegliche Instrumentalisierung der Sexualitätsthemen hinter den Mauern der Kirche. Sonst echt schade sowohl ums Land als die jetzige Bischofskonferenz dort, Paraguay ist doch auf einem Territorium entstanden, wo einst ein von den Jesuiten gegründeter Quasi-Staat mehreren tausenden von Indianern eine sichere Zuflucht vor der Sklaverei bot, die Toleranz hat somit in Paraguay eine lange Tradition.
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#6 territoriumAnonym
  • 06.06.2014, 15:52h
  • Antwort auf #5 von Bad Homburg
  • Der Senator Sixto Pereira bat bei einem Treffen am gestrigen 3. Juni den Bischof Rogelio Ricardo Livieres Plano von Ciudad del Este um dessen Mittlertätigkeit im Streit zwischen den Einwohnern von Ñacunday und Santa Lucia. Der Parlamentarier hält die Kündigung der Pachtverträge der Einwohner von Santa Lucia für illegal, weshalb er auch die Regierung um verantwortliches handeln bat: es müsse eine endgültige Lösung für das Problem gefunden werden, bevor der Streit eskaliere.
    Im Rahmen der Agrarreform hatte die Regierung vor weinigen Tagen die Umsiedlung von 575 Familien aus der Gemeinde Ñacunday nach Santa Lucia veranlasst, die dort seit 14 Jahren wohnten. Dies führte zu Spannungen zwischen den Einwohnern der Region, da die Familien aus Ñacunday in Santa Lucia nicht willkommen sind, und gegen die Invasion protestierten.
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#7 FinalmSposato
  • 06.06.2014, 16:03h

  • Diese Arschlöcher von "Würdenträgern" erpressen sich gegenseitig. Wie oft hat sich dieses Drama wohl schon wiederholt?

    Ein katholischer Kinderschänder-Priester vergeht sich an Kindern, andere kriegen das mit, wagen aber nicht zum Schutze der Kinder einzuschreiten, weil sie dann selbst, nur weil sie schwul sind, den Job verlieren?

    Ich behaupte nach wie vor, die überaus grösste Mehrheit des Katholiban-Personals sind Schrankschwestern, Pädos oder irgendwelche Perverse. Ein gesunder Mann verzichtet nämlich nicht aufs Ausleben seiner Sexualität!

    Leidtragende sind die vielen Missbrauchsopfer. Der einzige Ausweg für die katholische Kirche wäre der Verzicht aufs Zölibat und die vollständige Anerkennung aller LGBTI-Lebensweisen.

    Solange sie das nicht tut, wird's weiter sexueller Missbrauch von Kindern in katholischen Institutionen geben.
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#8 Oliver43Anonym
  • 06.06.2014, 17:05h
  • Tja zu schön kann ich da nur als Lutheraner feststellen, wie sich die katholischen schwulen Bischöfe gegenseitig outen und anzicken...

    Daran habe ich richtig Spass, wenn dort wiedereinmal schwule katholische Bischöfe und Erzbischöfe sich gegenseitig outen oder in anderen Fällen von der Presse zwangsgeoutet werden.

    Da fallen mir auch noch diverse andere katholische schwule Bischöfe in Lateinamerika ein: erinnert sei unter anderem an:

    * Marco Antonio Órdenes Fernández (2012 emiritierter Bischof von Iquique in Chile)

    * Francisco Domingo Barbosa Da Silveira, römisch-katholischer Bischof, Uruguay (2009 emeritiert)

    * Juan Carlos Maccarone, römisch-katholischer Bischof im Bistum Santiago del Estero, Argentinien (2005 emeritiert)

    Und nun also in Paraguay...sehr schön weiter so

    Da bin ich doch froh, dass bei den Protestanten (Unierte, Reformierte, Lutheraner), Altkatholiken, Anglikanern (westliche Industriestaaten), Presbyterianern, Waldensern, Quäkern und Unitariern überall homosexuelle Geistliche offen als Homosexuelle tätig sein dürfen; das sie mit ihrem Partner im Pfarrhaus/Bischofssitz gemeinschaftlich wohnen dürfen und in diesen liberaleren Kirchen einen öffentlichen Segnungsgottesdienst oder in manchen dieser Kirchen sogar einen Trauungsgottesdienst erhalten, wenn sie ihren Partner heiraten.

    Bei den Katholiken hingegen wird weiterhin in der Geistlichkeit "Versteck gespielt", wobei nunmehr unter Franzikus hier ein wenig Entspannung einzukehren scheint.

    Schön wäre, wenn solche Fälle auch bei den orthodoxen Bischöfen Osteuropas auffliegen würden.
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#9 FoXXXynessEhemaliges Profil
#10 YannickAnonym
  • 06.06.2014, 17:38h
  • Was ist das nur für ein degenerierter Verein...

    Ich frage mich echt, wie noch jemand auf diese Sekte reinfallen kann...
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