Szene aus dem Film: Der Barkeeper glaubt, dass zwei seiner Gäste kurz gemeinsam aufs Klo verschwinden werden
Mit dem Video "#AllesKlar?" kämpft die queere Jugendgruppe YOUnited aus Linz gegen Schubladendenken.
"Und wieder ein Abend in dieser gottverdammten Bar". Mit diesen Worten beginnt der Kurzfilm "#AllesKlar?", den die queere Jugendgruppe YOUnited aus Linz am vergangenen Wochenende produziert hat und auf Youtube veröffentlicht hat. In ihm geht um die Klischees, die nicht nur Heteros über Schwule und Lesben in den Köpfen tragen, sondern die auch in der Community immer wieder aufeinander projiziert werden.
"Wir wollen einen Denkanstoß geben gegen das Schubladendenken. 'Kann es eigentlich sein, dass es vielleicht anders ist?' treibt uns als Frage an", erklärt die 18-jährige Anna die Idee des Films. In ihm spinnt ein schwuler Barkeeper zu jedem Gast eine ganz eigene, vorurteilsbehaftete Geschichte – vom zerstrittenen Lesbenpaar über zwei notgeile Schwuppen bis zum einsamen Abhängigen der schwulen Dating-App Grindr.
Kurzfilm in zwei Tagen produziert
Gedreht hat die Gruppe aus Jugendlichen zwischen 18 und 21 Jahren ihren Film in der HOSI Linz. Zwei Tage lang haben sie daran gewerkelt – von der Ideenentwicklung über den Dreh bis zum Rohschnitt. Herausgekommen ist ein Clip von 3:40 Minuten:
Dass der Kurzfilmworkshop stattgefunden hat, ist Nino Steiner zu verdanken. Er leitet die Jugendgruppe und hat den Workshop nach Linz geholt. "Ich habe einen Kurzfilm von queerblick auf Facebook gesehen und dort kommentiert. Einige Postings später war ich mit Falk von queerblick in Kontakt".
queerblick e.V. heißt der Verein, der den Kurzfilmworkshop für die sieben Jugendlichen aus Oberösterreich kostenlos angeboten hat. Medientrainer Falk Steinborn und sein Team reisen für diese Workshops bereits seit längerem zu schwul-lesbischen Jugendgruppen in ganz Deutschland. Der Workshop in Linz ist allerdings der erste in Österreich. (cw/pm)