Spezialgebiet "Homo-Heilung": Der Hamburger Arzt Arne Elsen will schwulen Männern "den Geist der Homosexualität austreiben" und rechnet die "Behandlungen" über die Krankenkassen ab (Bild: Hof mit Himmel)
Der als Hauptredner eingeplante Scharlatan Arne Elsen muss in Hamburg bleiben. Nach Protesten hat die Apostolische Kirche Flensburg ihre Gemeindekonferenz GEKO2014 abgesagt.
Der Protest hat gewirkt: Nachdem die SPD Flensburg zur Demonstration gegen einen Auftritt des Hamburger "Homoheilers" Arne Elsen bei der Gemeindekonferenz GEKO2014 aufgerufen hatte (queer.de berichtete), sagte die Apostolische Kirche nun die gesamte Veranstaltung, die vom 13. bis 15. Juni stattfinden sollte, ab.
"Aufgrund der aktuellen Kritik im Internet und auf lokaler politischer Ebene achten wir es als weise, die GEKO2014 ausfallen zu lassen", heißt es auf der Homepage der Religionsgemeinschaft. Die Entscheidung sei "in enger Absprache mit Dr. Arne Elsen" gefallen. In einer ausführlichen Stellungnahme wies die Apostolische Kirche zudem den von der SPD erhobenen Vorwurf der Homophobie zurück: "Homosexualität war in keiner Form und zu keiner Zeit als Themenbereich der GEKO2014 vorgesehen."
SPD nimmt Absage "zur Kenntnis"
Die ursprünglich für den 13. Juni geplante Demonstration habe sich sich nicht gegen die Gemeindekonferenz gerichtet, sondern ausschließlich gegen den Hauptredner Arne Elsen, stellten die Sozialdemokraten klar, die die Absage "zur Kenntnis" nahmen: "Wenn ein ausgebildeter Mediziner suggeriert, Homosexualität 'heilen' zu können, stellt er ohne Zweifel Homosexualität als krankhaft dar. Dieses ist definitiv versteckte Diskriminierung und für die SPD Flensburg nicht akzeptabel", so die Kreisvorsitzende Simone Lange.
Arne Elsen wurde Anfang Mai durch eine NDR-Reportage bundesweit bekannt: Der schwule Reporter Christian Deker hatte an einem "Heilungsgottesdienst" des Diabetologen teilgenommen und den Arzt anschließend in seiner Hamburger Praxis aufgesucht. Dabei habe Elsen ihm gesagt, der "Dämon der Homosexualität" müsse "ausgetrieben" werden. Der "Wunderheiler" habe ihm Öl auf die Stirn gerieben, für ihn gebetet und ihm den Tipp gegeben, "ab jetzt alle zehn Minuten zu Gott zu beten".
Die Hamburger Landesärztekammer prüft derzeit, ob man dem "Homoheiler" die ärztliche Zulassung entziehen kann. (cw)
da leg ich meinem chef gleich nen gelben schein hin.