
Bei ihrer jährlichen Versammlung beschloss die Partei in Fort Worth, Angebote zur "Konversions-Therapie" offiziell zu unterstützen.
Die texanischen Repbulikaner unterstützen ab sofort ausdrücklich Angebote zur "Heilung" von Homosexuellen. Die rund 10.000 Delegierten der jährlichen Parteiversammlung in der Stadt Fort Worth nahmen am Samstag einen entsprechenden Antrag an, die "Konversions-Therapie" in das Programm zu übernehmen.
Eingebracht worden war der Antrag vom Texas Eagle Forum des Tea-Party-Flügels der Partei. Anerkannt wird dadurch "die Legitimität und Effektivität der Beratung, die Reperativtherapie und Behandlung für jene Patienten anbietet, die Heilung von ihrem homosexuellen Lebensstil suchen".
Gegner der Umpolungstherapien, auch aus den eigenen Reihen, kamen vor der Abstimmung nicht zu Wort, darunter die Texas Log Cabin Republicans, die LGBT-Vereinigung der Republikaner. Allerdings setzten sich auch einige Hardliner nicht durch, die im Vorfeld von "sexueller Sünde" statt von Homosexualität sprechen wollten.
Beschluss gegen den Lauf der Zeit
Damit setzten sich die texanischen Republikaner auch vom möglichen Präsidentschaftsbewerber Chris Christie ab, der als Gouverneur in New Jersey entsprechende Angebote für Minderjährige verboten hatte. Als Christie bei einer Umfrage im Saal zu möglichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten für 2016 nur auf dem elfen Platz landete, gab es Jubel.
Zuletzt hatten mehrere US-Staaten entsprechende Angebote unter Jugendlichen verboten oder planen entsprechende Schritte. In New Jersey selbst entschied ein Richter in der letzten Woche, dass Anbieter von "Konversionstherapie" unter bestimmten Voraussetzungen schadenersatzpflichtig sind – bis zu der dreimaligen Höhe der Kosten, den Schaden der "Therapie" wieder gut zu machen.
Kein Verbot in Deutschland
Fachverbände wie die American Psychoanalytic Association hatten Angebote zur Umpolungstherapie immer wieder als unwissenschaftliche Behandlung kritisiert, die Schaden anrichten könne. Auch in Deutschland ist sich die Wissenschaft in dieser Frage einig – Ende Mai lehnte der Bundesärztetag noch einmal ausdrücklich entsprechende Angebote ab (queer.de berichtete).
Allerdings scheiterten die Grünen im letzten Jahr mit einem Antrag, die "Therapie" an Jugendlichen zu verbieten (queer.de berichtete). Anfang Mai hatte ein Bericht des Magazins "Panorama" für Aufregung gesorgt, nachdem Undercover-Recherchen nahelegten, dass manche "Heiler" die Angebote über Krankenkassen abrechen (queer.de berichtete.
Homo-"Heilung" wird in Deutschland vor allem von evangelikaler Seite angeboten und von den großen Verbänden Evangelische Allianz und Gnadauer Gemeinschaftsverband, die gute Verbindungen zur Politik und in die evangelische Kirche haben, verteidigt und unterstützt. (nb)
ity.aspx
Kein Problem mit...
Gleichgeschlechtliche Beziehungen:
2001: 40%
2014: 58%
Sex zwischen einem unverheirateten Mann und einer unverheirateten Frau:
2001: 53%
2014: 66%
Uneheliche Geburten:
2001: 45%
2014: 58%
Scheidung:
2001: 59%
2014: 69%
Pornografie:
2001: 30%
2014: 33%
2003 hielten 52 Prozent der Demokraten uneheliche Kinder für moralisch vertretbar, 40 Prozent der Republikaner und 61 Prozent der Parteilosen. Heute sind es 72 Prozent der Demokraten, 20 Prozentpunkte mehr. Bei den Republikanern sind es 40 Prozent, wobei es im vergangenen Jahr noch 50 Prozent waren. Bei den Parteilosen hat sich ebenfalls nicht viel getan, weiterhin haben 60 Prozent kein Problem mit einem Baby, das nicht aus einer Ehe resultiert.
19 Prozent der Amerikaner im Alter ab 55 Jahren halten Pornografie für »moralisch vertretbar«. In der Altersklasse der 18- bis 34-Jährigen sind es 49 Prozent.