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Syphilis, Tripper & Co.

Sex mit bleibendem Eindruck

  • 09. Juni 2014 40 4 Min.

Die Deutsche Aids-Hilfe empfiehlt: Menschen mit häufig wechselnden Sexpartnern sollten sich einmal im Jahr auf STIs testen lassen, um eine Infektion gegebenenfalls rechtzeitig behandeln zu können und sie nicht weiterzugeben

Sexuell übertragbare Erkrankungen erleben eine Renaissance – und gleichzeitig breiten sich Antibiotikaresistenzen immer weiter aus. Schutz und eine rechtzeitige Diagnose sind wichtiger denn je.

Von Dr. Marcus Mau

Nach neuesten Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wünscht sich in Deutschland etwa ein Drittel aller Menschen älter als 16 Jahre mehr Informationen zu sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI; engl.: sexually transmitted infections). Bei den Jugendlichen ist das Interesse mit 61 Prozent besonders stark ausgeprägt.

Anhand dieses Informationsinteresses sieht man, wie groß doch die Wissenslücken sein müssen. Auf die Frage nach sexuell übertragbaren Infektionen geben weniger als die Hälfte der über 16-Jährigen Syphilis (45 Prozent) und Gonorrhoe/Tripper (48 Prozent) an; obwohl die Infektionen mit Syphilis in den letzten Jahren angestiegen sind, wissen immer weniger Menschen über die Erkrankung Bescheid. Noch weitaus seltener werden Hepatitis (13 Prozent) und Herpes (8 Prozent) genannt. Chlamydien, Kondylome und Trichomoniasis sind hierzulande in den Köpfen der Menschen fast unbekannt (7/3/1 Prozent).

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Zahl der HIV-Neuinfektionen stagniert, Syphilis ist auf dem Vormarsch


Obwohl die Infektionen mit Syphilis in den letzten Jahren deutlich angestiegen sind, wissen immer weniger Menschen über die Erkrankung Bescheid

Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts lebten 2012 in Deutschland rund 78.000 Menschen mit HIV. In der Altersgruppe der über 40-Jährigen hat sich diese Zahl seit Anfang der 1990er Jahre fast verfünffacht. Die heute verfügbare antiretrovirale Therapie führt dazu, dass die infizierten Menschen immer länger leben und deutlich an Lebensqualität zugelegt haben. Gerade die junge Generation unterschätzt jedoch gerade deshalb die Gefahr einer Infektion mit HI-Viren. Dies mag ein Grund dafür sein, dass die Zahl der HIV-Neuinfektionen in den letzten Jahren unverändert bei etwa 3.400 Infektionen pro Jahr steht.

Sehr viele Infizierte aus der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren wissen Schätzungen zufolge nicht einmal, dass sie infiziert sind. Besonders gefährdet sind noch immer die klassischen Risikogruppen wie beispielsweise homo- und bisexuelle Männer (74 Prozent) sowie Drogenkonsumenten (6 Prozent). Jedoch auch Heterosexuelle machen immerhin noch etwa 19 Prozent der Neuinfektionen aus.

Um die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland nachhaltig zu verringern, müssten mehr kostenlose Tests angeboten werden, um Infizierte früher zu erkennen, bevor weitere Personen angesteckt werden können. Auch der Gebrauch von Kondomen ist weiterhin unverzichtbar. Wichtig wäre es auch, den starken Anstieg der Syphilis-Fälle der letzten Jahre gerade in den Risikogruppen zu stoppen. Eine Syphilis und andere Geschlechtskrankheiten öffnen immer Tür und Tor für eine mögliche HIV-Infektion. Aus diesem Grund wird bei einem Syphilis-Patienten in der Regel auch immer ein HIV-Test standardmäßig durchgeführt.

Viele Erreger werden resistent


Zehn Wochen nach einer Syphilis-Infektion erscheint bei den meisten Betroffenen ein Hautausschlag

Die Welt­gesundheits­organisation (WHO) warnt zudem vor der Gefahr der zunehmenden Antibiotika-Resistenzen. Besiegt geglaubte Infektions­krankheiten könnten demnach schon bald wieder tödlich enden. Seit der Entdeckung des Penicillins im Jahr 1928 sind Antibiotika zu einem der wichtigsten Instrumente in der Behandlung von Infektions­krankheiten geworden. Sie galten gar als Wunderwaffe, die das Zeitalter der Infektions­krankheiten endgültig beenden würde. Doch diese Zeiten sind vorbei, denn Antibiotika-Resistenzen von Bakterien nehmen weltweit zu und betreffen ebenfalls schon heute viele Geschlechtskrankheiten.

Die Gonorrhoe ("Tripper") ist beispielsweise eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen bei uns. Sie wird durch Bakterien ausgelöst, die zunehmend gegen Antibiotika resistent sind. Über 100 Millionen Menschen weltweit stecken sich jährlich neu mit Gonorrhoe an. Früher galt sie als leicht therapierbar und eher als ein Ausdruck jugendlichen Leichtsinns. Zunehmende Besorgnis erregen jedoch die Berichte über Gonorrhoe-Fälle, die gegen viele Medikamente resistent sind; Ärzte sprechen dann von multiresistenten Erregern.

Experten warnen davor, dass sich die bakterielle Infektions­krankheit zu einem nicht behandelbaren "Superbazillus" entwickeln könnte. Deshalb fordert Nicola Low, Professorin am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern, die dringende Entwicklung von Tests, die Gonorrhoe diagnostizieren und gleichzeitig eine antimikrobielle Resistenz entdecken können. "Solche Tests kommen Gonorrhoe-Patienten zugute, indem sie eine individuellere Therapie ermöglichen und durch einen 'intelligenten' Einsatz von Antibiotika auch die Verbreitung von Resistenzen verzögern können", sagt Nicola Low.

Es gibt derzeit keine Ersatz-Medikamente

Gegen Gonorrhoe werden heute sogenannte Cephalosporine, eine Gruppe von Breitband-Antibiotika, eingesetzt, doch die Empfindlichkeit der Erreger nimmt ab. Auch gegenüber anderen Antibiotika wurden 2010 bereits Unempfindlichkeiten und zunehmende Resistenzentwicklungen bei Gonokokken bemerkt (Ciprofloxacin 74 Prozent Resistenz; Tetracyclin 42 Prozent Resistenz; Nichtempfindlichkeit gegenüber Penicillin 80 Prozent; Azithromycin 6 Prozent Resistenz). Alternativen zu diesen Medikamenten gibt es nicht, denn jahrzehntelang galten Gonokokken dank der Antibiotika als leicht behandelbar. Die Experten sind sich einig: In einer Welt der sexuellen Freizügigkeit mit E-Dating-Plattformen und anonymen Dates per Smartphone ist es an der Zeit, die Menschen noch umfassender zu informieren.

Die Herausforderung dabei: Gonorrhoe und Syphilis sind sehr ansteckende Infektionen. Zu einer Übertragung kann es – anders als bei HIV – nicht nur bei ungeschütztem Analverkehr kommen, sondern auch beim Rimming oder Blasen ohne Kondom. Wenn die äußerst ansteckende Flüssigkeit des Syphilis-Geschwürs auf kleinste Verletzungen der gesunden Haut bzw. Schleimhaut gelangt, kann es ebenfalls zur Ansteckung kommen – sogar beim Zungenkuss. Da ein hundertprozentiger Schutz beim Sex nicht möglich ist, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: "Achten Sie daher auf ihren Körper und lassen Sie sich im Zweifelsfall ärztlich untersuchen."

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#1 1234567890Anonym
#2 Business TodayAnonym
  • 09.06.2014, 13:26h
  • Heilung unerwünscht

    Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern

    Chronisch Kranke sind eine der stärksten finanziellen Säulen der Pharmaimperien: Immer und immer wieder benötigen sie Medikamente, über Jahre, über Jahrzehnte. In der Tat, zynisch gewendet, eine sichere Einnahmequelle für diesen Industriezweig.

    www.phoenix.de/heilung_unerwuenscht/269506.htm

    "Massive Beeinflussung

    Der Einfluss der Pharmaindustrie auf Ärzte, Forschung, Fachzeitschriften, Behandlungsleitlinien, Patientenorganisationen, die Politik und Regulierungsbehörden ist so weit fortgeschritten, dass Transparency International (TI) von einer "strukturellen Korruption", spricht, die zwar gemeinschaftsschädlich, aber gesetzeskonform sei.

    Wie ist das zu erklären?

    Ca. 35 - 40% der Kosten der Pharmaindustrie gehen ins Marketing, nur ca. 10-15% in die Forschung und Entwicklung. Bei 10 (-15) % der neu in den Markt eingeführten Wirkstoffe handelt es sich um Neuerungen mit einem nennenswerten Zusatznutzen. Die überwiegende Zahl der neuen Medikamente besteht aus sog. Scheininnovationen, ohne jeglichen oder allenfalls geringen Zusatznutzen.
    ...
    Die Pharmaindustrie, die zu den profitabelsten Industriebranchen mit einer Eigenkapitalrendite von 18-19 % nach Steuern zählt (andere Industriezweige 3-7 %), erweist sich daher im Hinblick auf die Entwicklung für die Gesundheit wirklich relevanter innovativer und preiswerter Medikamente als äußerst ineffizient. Durch die hohen Medikamentenpreise mit jährlich hohen Steigerungsraten werden systematisch die Gesundheitssysteme ausgehöhlt.
    ...
    Möglich ist das Ganze nur dadurch, dass 20.000 Pharmareferenten rund 20 Millionen Mal pro Jahr im Auftrag ihrer Firmen bei Ärztinnen und Ärzten vorsprechen und die Pharmaunternehmen sich diesen "Service" 2.5 Milliarden Euro kosten lassen: 8-13.000 Euro für jeden einzelnen Doktor, allein für Marketing. Kaum ein Kongress oder medizinische Fortbildung, die nicht von der Pharmaindustrie gesponsert wird, einschließlich horrender Honorare für "freundliche" Referenten und üppiger Buffets für die Teilnehmer." "

    www.ippnw.de/soziale-verantwortung/gesundheitspolitik/pharma
    -kampagne/artikel/8edced7f53/die-pharmaindustrie-und-ihr-ein
    fluss.html


    "Wir gehen davon aus, dass die Medizin auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Ergebnissen ordentlicher Studien basiert. In Wahrheit aber sind viele dieser Studien mangelhaft.

    Wir gehen davon aus, dass Ärzte die Forschungsergebnisse kennen. In Wahrheit halten die Pharmakonzerne etliche Erkenntnisse unter Verschluss.

    Wir gehen davon aus, dass die Regulierungsbehörden nur wirksame Arzneimittel zulassen. In Wahrheit genehmigen sie auch miserable Präparate, deren zum Teil fatale Nebenwirkungen Ärzten und Patienten verschwiegen werden. "

    www.wiwo.de/technologie/forschung/vorabdruck-die-pharma-lueg
    e-wie-die-pharma-branche-patienten-schadet/8615918.html
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